Neue Schaltstufen für Autogetriebe
Das Unternehmen hat kürzlich die erste Pkw-Automatik mit neun Gängen vorgestellt. Weil der Motor damit länger im optimalen Betriebsbereich gehalten wird, sei ein Verbrauchsvorteil von elf Prozent möglich, sagt Michael Ebenhoch, leitender Entwickler bei ZF.Die Beschleunigungswerte sollen sich durch die neunstufige Automatik ebenfalls verbessern: Für den Sprint von Null auf Tempo 100 stellt Ebenhoch einen Zeitgewinn von bis zu 0,6 Sekunden in Aussicht. Der Fahrkomfort profitiere von geringeren Motordrehzahlen. Das neue Getriebe soll in zwei Jahren in Serie gehen und seinen Einstand nach Brancheninformationen in einem Modell der Chrysler Group geben.
Und auch die Handschalter legen inzwischen einen Zahn zu. Als erster Pkw wird die nächste Generation des Porsche 911 ein Siebengang-Schaltgetriebe bekommen. Bei günstigeren Fahrzeugen anderer Hersteller gibt es dagegen noch immer Handschalter mit fünf und Automaten mit vier Stufen. Aber nicht mehr lange, glaubt Timo Götte, der bei Volkswagen in Wolfsburg die Vorausentwicklung von Getrieben leitet: "Auch im kleineren und mittleren Fahrzeugsegment werden Getriebe mit sechs Gängen zunehmend Standard."
Es ist allerdings nicht die Anzahl der Gänge allein. Eine weitere Stellschraube sei das Gewicht, ergänzt Ralf Wörner aus der Mercedes-Entwicklung in Stuttgart. Die aktuelle ZF-Neuheit gibt ihm Recht: Obwohl die Automatik einen Gang mehr hat als bisher, besteht sie aus weniger Teilen und ist dem Hersteller zufolge leichter als ein herkömmliches Getriebe.
Wird es bei neun Gängen für die Automatik und sieben für das Schaltgetriebe bleiben? "Heute kann ich mir nicht vorstellen, dass wir in naher Zukunft noch einmal einen Gang zulegen", sagt ZF-Vorstand Ottenbruch. "Doch das habe ich vor zwei Jahren bei der Premiere unserer Automatik mit acht Gängen auch schon gesagt - und strafe mich jetzt selber Lügen."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare