Runter vom Gas: Viele Maßnahmen sollen den Spritverbrauch senken

Dank moderner Spritspartechnik sollten Autos theoretisch seltener tanken müssen - doch den größten Einfluss auf den Verbrauch hat die Fahrweise. | Foto: Franziska Gabbert
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Die Autohersteller kämpfen um Zentiliter. Der Verbrauch muss runter. Doch am Ende kommt es auf den Fahrer an.

"Entscheidend für den Verbrauch ist die Fahrweise", sagt Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). "All die modernen Gimmicks können den Fahrer nur unterstützen." Moderne Autos verbrauchen am wenigsten, wenn man sie immer wieder leicht beschleunigt und dann rollen lässt. Deshalb verfügen manche Autos über eine sogenannte Segelfunktion. "Dabei wird kein Sprit eingespritzt, und der Motor wird vom Antriebsstrang abgekoppelt", erklärt Thomas Schuster von der Prüforganisation KÜS. So rollt das Auto viel leichter. "Für viele Autofahrer ist das ungewohnt, weil sie etwa vor Ampeln viel früher vom Gas gehen müssen", sagt er.

Beim Bremsen wiederum kommt ein weiteres Prinzip zum Tragen: die Rekuperation. "Das heißt, dass die kinetische Energie, die dabei abgebaut wird, zurück ins System gespeist wird", sagt Schuster. Zunehmend verfügen Autos über Start-Stopp-Systeme, die an der Ampel automatisch den Motor abstellen. Laut VCD-Mann Müller-Görnert bringt das vor allem in der Stadt bis zu sechs Prozent Ersparnis.

Speziell bei Spritsparmodellen wird auch immer weiter an der Windschlüpfigkeit gefeilt. Sie werden laut Schuster oftmals etwas tiefer gelegt und mit Kühlerjalousien ausgerüstet. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Spritverbrauch ist die Ausstattung. "Spritsparmodelle sind nicht ohne Grund meist leichter und lassen sich oft nur begrenzt aufrüsten", sagt Müller-Görnert.

Bei den Motoren ist man laut Schuster dazu übergegangen, die Schwungmasse an der Kurbelwelle zu verringern. "Das kann allerdings dazu führen, dass der Motor etwas unruhiger läuft." Zusätzlich werden bei den Sparvarianten auch die Getriebe insgesamt länger übersetzt, um die Drehzahlen zu senken. "Dafür muss man als Fahrer dann eben auf etwas Dynamik verzichten", beschreibt Schuster einen Nebeneffekt.

Doch manche Maßnahmen bringen laut Müller-Görnert im Alltag nur wenig: "Viele der Raffinessen sind für den Normzyklus optimiert." Umweltverbände mahnen deshalb an, die Herstellerangaben staatlich zu kontrollieren. Der Realverbrauch liegt laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Durchschnitt um 38 Prozent über den nach dem Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) auf dem Prüfstand ermittelten Verbrauchswerten.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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