Sicherheitsmängel auf der Rückbank

Tödliche Verletzungen drohen nicht nur Fahrer und Beifahrer. Airbags für die Rückbank bietet trotzdem noch kein Hersteller an. | Foto: ADAC
  • Tödliche Verletzungen drohen nicht nur Fahrer und Beifahrer. Airbags für die Rückbank bietet trotzdem noch kein Hersteller an.
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Passagiere auf der Rückbank sind im Auto oft deutlich schlechter geschützt als Fahrer und Beifahrer. Denn Sicherheitssysteme wie Airbags und Gurtstraffer gibt es dort nach Angaben des ADAC oft nicht oder nur gegen Aufpreis.

Frontal wirkende Airbags, die vorne mit die wichtigsten Lebensretter sind, bietet für die Rückbank kein Autobauer an. Auch Knie- oder Fußairbags für den Fond finden sich in keiner Ausstattungsliste. Immerhin haben Mercedes und Ford für die nahe Zukunft schlauchähnliche Airbags angekündigt, die in die Sicherheitsgurte hinten integriert werden.Ob vorne oder hinten, mit oder ohne Airbag: "Der Gurt ist immer noch der Lebensretter Nummer eins", betont Sven Rademacher, Sprecher beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Zugleich gibt er aber zu bedenken, dass ein Fünftel der 3648 Autofahrer, die im Jahr 2010 tödlich verunglückt sind, nicht angeschnallt war. Mit Gurt hätten viele von ihnen wohl überlebt.

Umso wichtiger sei es, sich auf jeder noch so kurzen Fahrt anzuschnallen - und zwar richtig: den Gurt nicht über dicke Kleidung anlegen und gut festziehen. Immerhin die große Mehrheit hat das Gurtanlegen verinnerlicht. Erhebungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zufolge liegt die Anschnallquote im Bundesdurchschnitt bei 98 Prozent vorne und 97 Prozent hinten.

Rademacher macht noch auf ein weiteres, besonderes Risiko für Hintensitzer aufmerksam: Während die Mitfahrer aus dem Fond eines viertürigen Autos nach einem nicht allzu schweren Unfall oft noch recht gut herauskämen, sehe das bei Zweitürern anders aus. Sei so ein Wagen ungünstig deformiert, säßen die Passagiere hinten in der Falle.

Um die Probleme der Hinterbänkler im Auto wissen die Hersteller von Sicherheitssystemen. "In den vergangenen Jahren hat sich zwar der Schutz für Fahrer und Beifahrer deutlich verbessert. Grund dafür sind vor allem strengere Vorschriften im Neuwagenbewertungsprogramm EuroNCAP", sagt Dirk Schultz, Chefentwickler des Zulieferers TRW. Am Manko an Sicherheits-Features im Fahrzeug-Fond werde sich aber wohl erst etwas ändern, wenn ab 2015 bei EuroNCAP-Crashtests die Sicherheit auf der Rückbank stärker in den Fokus rücke.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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