Wie Allergiker das Auto sicher machen
"Schwachstelle des Autos ist die Lüftung", sagt Behrbohm. Nur die richtigen Filter schützen vor Pollen im Innenraum - wenn sie intakt sind. "Es gibt im Prinzip zwei Arten von Pollenfiltern", erklärt Christian Pflughaupt, Landesinnungsmeister des Kfz-Gewerbes in Rheinland-Pfalz. "Die einen bestehen nur aus einer Zellstoffschicht, die andere und weitaus effektivere Sorte hat eine zusätzliche Aktivkohleschicht."
Für Allergiker sollten die je nach Automodell etwa 15 bis 40 Euro teureren Aktivkohlefilter die erste Wahl sein. "Hochwirksame Filter nehmen auch kleinste Pollen wie Maulbeerpollen auf", erklärt Behrbohm. Ganz wichtig: "Ein Pollenfilter setzt sich mit der Zeit zu, er sollte daher einmal pro Jahr in einer Werkstatt auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft und gegebenenfalls erneuert werden."
Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) rät, den Filter auf jeden Fall jährlich zu erneuern, zumal sich in der feuchten Herbst- und Winterzeit gerne Bakterien und Schimmelpilze darauf ansiedeln. "Beim Filterwechsel sollte man die Lüftungskanäle und den Verdampfer der Klimaanlage reinigen lassen." So ein Wechsel inklusive Arbeitslohn kostet nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in der Regel unter 150 Euro. Bei älteren Autos ist es meist günstiger. Reinigung und Desinfektion der Klimaanlage kosten noch einmal rund 75 Euro.
Weil Pollen nicht nur durch die Lüftung in den Wagen kommen, sollten Fenster und Türen möglichst geschlossen bleiben und die Lüftung beim Losfahren erst einmal kurz im Umluftbetrieb laufen. Die Jacke mit möglicherweise vielen Pollen und Allergieauslösern gehört in den Kofferraum. Außerdem sollte das Auto während der Pollensaison öfter in die Waschanlage gefahren und - noch wichtiger - regelmäßig von innen geputzt werden. Dazu werden alle Oberflächen mit einem feuchten Lappen abgewischt, die Polster säubert ein Staubsauger mit Wasserfilter. Wer Ledersitze hat, ist als Allergiker im Vorteil. Auf ihnen haftet der Blütenstaub nicht so gut. Für die Reinigung gilt: "Lassen Sie das möglichst ein Familienmitglied machen, das nicht allergisch ist", empfiehlt Behrbohm.
Milde Temperaturen beschleunigen die Baumblüte, deshalb dürfte die Pollensaison in diesem Jahr schon recht früh beginnen. Bei extremem Pollenflug lassen Allergiker ihr Auto wegen des erhöhten Unfallrisikos lieber stehen oder bitten jemand anderem, das Steuer zu übernehmen, raten Behrbohm und Schwalfenberg. Asthmatiker müssen natürlich an ihr Notfallset und ihren Allergiepass denken.
An anderen Tagen fahren Betroffene gut mit Medikamenten, die die Allergie unterdrücken. Aber Vorsicht: "Verwenden Sie Antihistaminika mit modernen Wirkstoffen, die nicht müde machen oder die Fahrtauglichkeit anderweitig beeinträchtigen können", betont Schwalfenberg. Unbedingt den Arzt oder Apotheker danach fragen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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