Wissenswertes für Käufer und Besitzer

Fahrzeuge von Chevrolet, hier das Elektroauto Volt, sollen in Deutschland künftig nicht mehr verkauft werden. | Foto: Chevrolet
  • Fahrzeuge von Chevrolet, hier das Elektroauto Volt, sollen in Deutschland künftig nicht mehr verkauft werden.
  • Foto: Chevrolet
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

In den USA gibt es die Automarke Chevrolet schon seit über 100 Jahren. In Europa ist die Geschichte der Autos mit dem Kreuz-Logo kurz - und schon bald wieder vorbei.

Ende 2015 stellt der Mutterkonzern General Motors den Vertrieb in Europa weitestgehend ein. Verbraucher müssen deswegen aber nicht die Finger von dem Wagen lassen: "Aus juristischer Sicht spricht nichts gegen den Kauf eines Autos einer verschwundenen Marke. Die Gesetze zum Käuferschutz gelten weiter, so dass der Kunde keine Nachteile befürchten muss", sagt Rechtsanwalt Thomas Hollweck aus Berlin.

Unabhängig vom Hersteller beträgt die gesetzliche Gewährleistung zwei Jahre. "Der Anspruch der Gewährleistung richtet sich gegen den Verkäufer, also gegen den Händler und nicht gegen den Hersteller", sagt Carolin Semmler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Treten innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Kauf Mängel an dem Fahrzeug auf, kann sich der Kunde also an das Autohaus wenden, bei dem er den Pkw erworben hat. Dabei ist es unerheblich, ob die Automarke noch auf dem deutschen Markt vertreten ist oder nicht.

Anders sieht es bei der Garantie aus. Sie gilt neben der gesetzlichen Gewährleistung und gibt dem Kunden meist zusätzliche Rechte. Sie ist aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. Jeder Vertrag müsse deshalb einzeln überprüft werden, rät Hollweck. Es kann durchaus passieren, dass die versprochene Garantieleistung nicht mehr erfüllt werden kann. Steht im Garantievertrag zum Beispiel eine bestimmte Adresse, die im Falle eines Defekts kontaktiert werden muss, aber nicht mehr existiert, steht der Käufer schlecht da.

Nach der Gewährleistungszeit von zwei Jahren könnten sich noch Probleme bei der Suche nach Ersatzteilen ergeben. Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) beruhigt jedoch: "In der Automobilindustrie beträgt der Lebenszyklus von Serien- und Nachserienversorgung mehr als 15 Jahre. Solange Fahrzeuge generell weitergebaut werden und nur aus bestimmten Regionen des Weltmarktes verschwinden, ist auch die Ersatzteilversorgung gesichert."

In der Automobilgeschichte passiert es immer wieder, dass Marken verschwinden. Neben Chevrolet mussten zum Beispiel schon MG, Brilliance, Chrysler, Dodge, Daewoo, Daihatsu, Proton, Rover und Saab ihre Produktion oder ihren deutschen Vertrieb einstellen. "Meistens wird für die Automarken, deren Fahrzeugverkäufe eingestellt werden, ein Service-Netz aufrechterhalten, wie bei Rover, Saab oder Daihatsu", erklärt Köster. "Auch GM hat angekündigt, autorisierte Werkstätten für Chevrolet-Fahrzeuge am Markt zu belassen." Oft sind das ehemalige Vertragswerkstätten, die noch ausreichend Wissen und Erfahrung sowie Spezialwerkzeug zur Verfügung haben.

Über die Versorgung mit Originalteilen müssen sich Autobesitzer in der Regel nicht den Kopf zerbrechen. Verschleißteile wie Bremsen, Kupplungen und Scheinwerfer kommen meist von Zulieferern, die vorproduzierte Ersatzteile lagern. In der Regel liefern diese Hersteller nach Produktionsende eines Fahrzeugmodells noch zwölf Jahre lang Teile nach. "Die Fragen nach der Ersatzteilversorgung und Reparaturmöglichkeit sollten keine Hinderungsgründe für einen Kauf sein", urteilt ZDK-Sprecher Köster.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 264× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.027× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.376× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.957× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.891× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.