Wohlfühltemperaturen für Mensch und Auto

Von dicken Winterjacken im Auto raten Experten eher ab. Der Sicherheitsgurt büße damit unter Umständen an Wirkung ein. | Foto: Andrea Warnecke/dpa/mag
  • Von dicken Winterjacken im Auto raten Experten eher ab. Der Sicherheitsgurt büße damit unter Umständen an Wirkung ein.
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Schon das Losfahren wird im Winter für Autofahrer manchmal zur Herausforderung: Zitternd und mit halb zugefrorener Scheibe stürzen sich viele in den Verkehr.

Wer vorbeugen will, kann ins Handbuch schauen: "Der Fahrer sollte wissen, wie er die Heizung einstellen muss", sagt Arnulf Thiemel vom ADAC. Falsches Heizen sei nicht nur ineffektiv, sondern schade unter Umständen auch der Fahrzeugtechnik. Werde zum Beispiel viel Wärme zum Heizen aus dem Motorraum abgeleitet, brauche der Motor länger, bis er seine Betriebstemperatur erreiche. So verschleiße der Antrieb schneller.Nach der Defrost-Phase sollte der Innenraum auf die sogenannte Wohlfühltemperatur gebracht werden. "Wenn mir kalt ist, bin ich abgelenkt, und die Fahrsicherheit leidet", sagt Thiemel. Mediziner Jörg Hedtmann von der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft nennt 20 bis 21 Grad Celsius als sinnvollen Richtwert. "Eine zu hohe Temperatur, also über 25 Grad, kann zu einem Hitzestau führen", erläutert der Mediziner.

Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) gibt zu bedenken, dass Autoinsassen schläfrig werden. Ist es zu kalt im Wagen, kühlt der Mensch dagegen aus. Schutz vor Kälte bietet natürlich eine dicke Winterjacke, doch davon rät Rademacher im Wagen dringend ab: "Vorsicht vor dicken, wattierten Jacken. Der Sicherheitsgurt funktioniert nicht mehr richtig."

Standheizungen können Autos punktgenau vor der Abfahrt auf Temperatur bringen. Kraftstoffbetriebene Systeme, die an den Wasserkreislauf eines Wagens gekoppelt werden, lösen mehrere Winterprobleme auf einmal: Motor und Innenraum werden vorgewärmt, und das Eis auf den Scheiben ist abgetaut, wenn die Reise losgehen soll. Aktiviert werden sie je nach Modell per Zeitschaltuhr, Funk, SMS, oder seit neuestem auch per Smartphone-App.

"Früher waren Standheizungen wegen des hohen Spritverbrauchs verpönt", sagt Frank Volk vom TÜV Süd. Das treffe inzwischen nicht mehr zu. ADAC-Mann Thiemel erklärt, dass ein vorgewärmter Motor weniger Kraftstoff benötige als ein kalter. Standheizer senken überdies den Kaltstartverschleiß des Antriebs deutlich, so Dirk Vincken vom Automobilclub von Deutschland (AvD). Das Nachrüsten einer Standheizung kann nach Aussagen von ADAC-Mann Thiemel durchaus 1000 Euro kosten.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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