Sie sehen nicht mehr aus wie Heizungen, sie halten im Winter den Raum aber warm: Den modernen Konstruktionen haftet nichts mehr an, was klobige Gliederheizkörper in Wandaussparungen einst zum hässlichen Fleck im Raum machte. Sie werden vielmehr wie ein Gemälde als Blickfang im Raum installiert.
Heute werde kein Badezimmer mehr mit Standardheizkörpern versehen, sagt Jens Wischmann von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft in Bonn. Viele der Badheizkörper haben waagerecht angeordnete Stahlrohre, auf denen nasse Handtücher trocknen können. Statt sterilem Heizkörper-Weiß können diese Modelle auch ein saftiges Orange oder ein knalliges Pink haben. Oder der Spiegel heizt an kalten Tagen kräftig ein: "Der Vorteil ist, dass der Spiegel nicht beschlagen kann und in kleinen Bädern kein Platz für den Heizkörper nötig ist", sagt Ralph Dalli vom Hersteller Saint Gobain.Im Wohnraum finden eher Heizungen Verwendung, die wie Bilder aussehen: Die farbigen oder mit persönlichen Motiven oder Fotos bedruckten Infrarot-Flachheizungen aus Glas kosten sogar weniger als herkömmliche Warm-Wasser-Heizsysteme, sagt André Hädicke vom Glasheizungshersteller Frontglass aus Brilon im Sauerland. Denn der Heizkörper werde über eine normale Steckdose angeschlossen. Kosten für den Heizkessel und spätere Wartungen entfallen.
Man kann seine Heizung auch von einem Künstler ganz individuell entwerfen lassen, weiß Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima. Die Hildesheimer Firma Bemm hat etwa solche Kunstwerke in limitierter Auflage oder sogar als handbemalte Einzelstücke mit Signatur des Künstlers im Angebot. Das Heizelement besteht aus Kupfer für die Warmwasser-Modelle oder aus elektrischen Heizkabeln. Beide werden in den Stein eingegossen.
Doch die Experten raten - ähnlich wie beim Kauf von normalen Kunstwerken - zur Zurückhaltung und zur sorgfältigen Planung beim Aussuchen solcher moderner Heizkörper. Denn man könne sich schnell an ihnen sattsehen. Eine Alternative sei, die alten, gewohnten Heizkörper zu verkleiden und so zum Hingucker zu machen, wobei sich die Verkleidung immer wieder verändern lässt.
dpa-Magazin / mag
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