Die Wand neu einkleiden - aber richtig

Mit einem Fliesenkreuz kommen die Platten akkurat an die Wand. | Foto: Kai Remmers
  • Mit einem Fliesenkreuz kommen die Platten akkurat an die Wand.
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Bevor neue Fliesen auf eine Wand kommen, muss der Heimwerker in der Regel zuschlagen: Der alte Belag muss ab. Aber manchmal ist das unnötig. Die neuen Fliesen können auch einfach auf die alten geklebt werden.

Vorher rät die Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln aber zum Klopftest mit einem Gummihammer: Sitzen die alten Fliesen noch fest? Ist das nicht der Fall, entfernt der Heimwerker lose Teile und spachtelt die Lücke zu. Im Anschluss reinigt er die Fliesen und behandelt sie mit einem Haftgrund vor - am besten mit einem Spezialkonzentrat für schwach bis nicht saugende Fliesen. Das mache den Belag griffig, so die Heimwerkerschule.

Heimwerker müssen zu den neuen Wandfliesen den passenden Kleber, Fugenmörtel und Silikon verwenden. Robert Raschke, Trainer an der DIY-Academy, rät, alle Komponenten aus einem System zu kaufen. Dann sei der Hersteller in der Haftung.

Zum Aufbringen von Fliese auf Fliese ist ein sogenannter flexibler Kleber notwendig. Dieser Stoff ist ausgehärtet noch in der Lage, Bewegungen durch Vibration oder Materialausdehnung gegenzusteuern. Sind keine Fliesen auf dem Untergrund, sollten stark saugende Materialien einen Tiefengrund als Grundierung erhalten. "Denn sonst wird die Haftung des Klebers beeinträchtigt", erklärt Raschke. Vor dem Verfliesen sollte der Heimwerker das spätere Fugenbild mit Hilfe eines Lasers oder der Wasserwaage und mit Bleistift an die Wand zeichnen. Aus optischen Gründen sollten Randfliesen immer mindestens eine halbe Fliesenbreite haben, rät Raschke. Der Kleber kommt mit dem Spachtel an die Wand und wird mit einem Zahnspachtel durchgekämmt. Die Fliesen werden von oben nach unten aufgeklebt. Eine Richtschnur und ein Fliesenkreuz helfen beim Ausrichten.

Das Einschlämmen der Fugen gelingt laut Raschke am besten mit einem Gummirakel diagonal zum Fugenverlauf. Damit erreiche der Heimwerker die optimale Füllung der Fugen. Überschüssiges Material sollte man am besten sofort entfernen. Sobald der Fugenmörtel matt antrocknet, lassen sich die Fliesen mit einem leicht angefeuchteten Schwamm oder Schwammbrett reinigen. Überall, wo Bewegungen entstehen können, sollte Sanitär-Silikon in die Fugen kommen. Das betrifft auch Eckfugen an Boden und Wand.

Hier werde häufig missachtet, dass das Silikon nur an zwei Kanten der Fliese hängen darf, erklärt Hans-Jürgen Reinbold, Ratgeberautor für die Stiftung Warentest in Berlin. Er rät, eine Hinterfüllschnur in die Fuge mit einem Schraubendreher einzudrücken. Das verhindere, dass die Fuge mit dem Fugengrund Kontakt bekommt. So entstehe eine relativ dünne Silikonschicht, die ausgehärtet sehr elastisch sei.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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