Diese Gewächse haben hübsche Haut

Wie eine Schlange: Der Zimtahorn (Acer griseum) häutet sich. | Foto: Marion Nickig
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Die Form der Krone, die Farbe der Blätter, der Duft der Blüten: Bei der Auswahl eines Baumes für den Garten spielt vieles eine Rolle. Auch die Rinde von Sträuchern und Bäumen sollte ein Kriterium sein. Sie liegt schließlich den ganzen Winter über frei, wenn die Zweige kahl werden. Es gibt etliche Arten mit besonders attraktiver Rinde.

"Während bei den meisten Bäumen die Rinde ganzjährig dekorativ ist, kommt die Schönheit der Zweige bei Sträuchern häufig erst im Winter zum Vorschein", sagt Michael Dreisvogt, Technischer Leiter der Stiftung Arboretum Park Härle in Bonn.

Als Beispiel führt er die silbrig-weißen Rindenfarben von Zier-Brombeeren wie Rubus tibetanus und Rubus cockburnianus an. Vor dem dunklen Erdboden strahlen die jungen Triebe magisch. Im Vergleich zu den verwandten Nutzformen von Him- und Brombeere haben diese Arten nur wenige Stacheln, was reizvoll wirkt.

Hartriegel als Kontrast

Als Kontrast zu den Zier-Brombeeren bietet sich der Hartriegel an. "Leuchtend orangerot färben sich seine jungen Triebe", erläutert Dreisvogt. Er empfiehlt vor allem Cornus sanguinea "Midwinter Fire" und "Anny’s Winter Orange". Ähnlich wie der rottriebige Cornus alba "Sibirica" und "Kesselringii" mit schwarzroten Zweigen sind diese Sorten extrem anspruchslos.

Der Experte weist aber darauf hin, dass man bei der Gestaltung die Ausrichtung zur Sonne berücksichtigen sollte. Die roten Farben wirken besonders intensiv, wenn sie von dem warmen Licht der tiefstehenden Sonne angestrahlt werden. Im Gegenlicht kommen sie nicht zur Geltung.

Rinde besteht aus zwei verschiedenen Schichten. "Nach außen bildet sich die Borke und nach innen der Bast mit den Leitungsgefäßen", sagt Prof. Andrea Polle, Direktorin des Forstbotanischen Gartens und Pflanzengeographischen Arboretums der Universität Göttingen. Nun wächst ein Baumstamm nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite, und die Rinde muss diese Vergrößerung des Umfangs ausgleichen. So bilden sich durch das Dickenwachstum besondere Strukturen, die zwischen den verschiedenen Gattungen variieren.

Polle unterscheidet zwischen drei verschiedenen Typen: Ringel-, Schuppen- und Streifenborke. Vertreter der Ringelborke sind beispielsweise Birken und Kirschen. Platanen und Kiefern bilden die typischen Schuppen, und Eichen haben eine Streifenborke.

Dreisvogt rät vor allem bei Birken, Ahorn und Zierkirschen, nach Arten und Sorten mit auffälligen Rinden Ausschau zu halten. Bei den Birken sind die asiatischen Arten wie Betula utilis mit ihren Sorten empfehlenswert. "Im Handel findet man häufig die Sorte "Doorenbos"", sagt er. Neuheiten wie "Silver Shadow" mit papierweißer Rinde und "Gracewood Ghost" mit schneeweißer Rinde seien aber ausdrucksvoller.

Auffällige Rinden

Für Birken rät er: "Es wirkt immer besser, wenn man entweder mehrstämmige Exemplare pflanzt oder eine kleine Gruppe als Gehölzinsel in die Gestaltung integriert."

Bei Ahorn haben sich vor allem der Zimtahorn (Acer griseum) und die Schlangenhautahorne wie David’s Ahorn (A. davidii) bewährt. Der Zimtahorn schält die braune Rinde immer wieder in breiten Streifen ab und erinnert daher an getrocknete Zimtstangen. "Diese Art wächst mehrstämmig und langsam", sagt Dreisvogt. Allerdings brauchen Gartenbesitzer für die typische Rinde Geduld, da sie erst bei älteren Exemplaren dekorativ wird. Die Mahagoni-Kirsche (Prunus serrula) schließlich fällt mit einer besonders glatten, glänzenden Rinde auf. "Pflanzt man diesen Baum jung, muss man dünne Triebe frühzeitig am Stamm entfernen", erläutert Dreisvogt. So bleibt der Stamm astfrei, wächst gerade und die Fläche wird glatt und ebenmäßig wie echtes Mahagoniholz.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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