Eine Aufgabe weniger? Was selbstreinigende Fenster können

Auch selbstreinigende Scheiben müssen geputzt werden – doch man braucht nicht so oft Hand anlegen. | Foto: Silvia Marks
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Es zählt wohl zu den lästigsten Aufgaben im Haushalt: das Fensterputzen. Wie schön wäre es da, wenn die Fenster sich einfach selbst reinigen könnten. Und es gibt sogar schon entsprechende Produkte.

Entsprechende Fenster haben eine Beschichtung auf Basis von Titanoxid, die dafür sorgen soll, dass sich die Glasscheiben quasi von selbst reinigen. Allerdings benötigen sie dazu ein ausreichendes Maß an UV-Strahlung und genügend Wasser auf ihrer Oberfläche. "Durch die Beschichtung haben die Gläser fotokatalytische und hydrophile Eigenschaften", erklärt Jochen Grönegräs. Er ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas mit Sitz in Troisdorf. "Die UV-Strahlung zersetzt organische Verunreinigungen, und durch das Ablaufen von Wasser wird das Glas von den Schmutzresten gesäubert."

Noch ist die selbstreinigende Scheibe aber nicht massenhaft im Einsatz. An Glasfassaden großer Bürogebäude wird sie zwar gern genutzt, im Privatbereich eher weniger. Das liegt nicht unbedingt am Aufpreis, der für dieses Extra anfallen kann. Oftmals herrschen einfach nicht die nötigen Bedingungen, damit sich die Scheiben selbst putzen können. "Bei normalen Einfamilienhäusern befinden sich die Fenster oft unter Dachüberständen oder Laibungen", erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade in Frankfurt am Main. Hier erreicht nicht genug Wasser die Scheibe. "Häufig prasselt der Regen nur auf den unteren Teil der Scheibe, so dass oben noch Verschmutzungen bleiben. Dann muss eben doch noch von Hand nachgearbeitet werden."

Ideal für große Flächen

Wer viel Glas an seinem Haus hat, weil er zum Beispiel einen Wintergarten besitzt, für den könnte sich die Anschaffung aber lohnen. Denn er kann sich mit den selbstreinigenden Gläsern viel Arbeit sparen. "Besonders an Stellen, an die man nicht ohne Hilfsmittel herankommt, ist der Einsatz sinnvoll", erklärt Karin Lieb, Produktmanagerin Glas vom Institut für Fenstertechnik in Rosenheim.

Auch bei Dachfenstern leisten sie gute Dienste, besonders an der Wetterseite. Aber da der optimale Selbstreinigungseffekt nur erzielt wird, wenn die gesamte Fläche dem Regen ausgesetzt ist, spielt der Neigungswinkel der Verglasungen eine große Rolle. "Um eine ausreichende Abfließgeschwindigkeit des Wassers zu gewährleisten, sollte die Dachneigung mindestens 10 bis 15 Grad betragen", so Karin Lieb.

Grundsätzlich kann gesagt werden: Die innovativen Gläser können einem zwar nicht die gesamte Fensterputzarbeit abnehmen. Aber Hausbewohner müssen seltener Hand anlegen. "Außerdem ist die Reinigung viel einfacher als bei normalen Fensterscheiben", verspricht Grönegräs. "Denn der Schmutz haftet nicht so stark an der Glasoberfläche und lässt sich leichter entfernen." mag

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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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