Eine luxuriöse Terrasse auf dem eigenen Dach anlegen

Ein Stückchen Natur in der Stadt: Eine begrünte Dachterrasse bietet einen privaten Rückzugsort. | Foto: BJVV/Marianne Majerus
  • Ein Stückchen Natur in der Stadt: Eine begrünte Dachterrasse bietet einen privaten Rückzugsort.
  • Foto: BJVV/Marianne Majerus
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

In Städten gelten sie als großer Luxus: Terrassen auf dem Dach. Mit Blick über die Häuserzeilen und das Stadtpanorama kann man sich sonnen und entspannen. Aber eine Dachterrasse steigert die Lebensqualität nur dann wirklich, wenn sie richtig angelegt ist.

Dachterrassen sind nicht nur teure Investitionen. Wer nachträglich baut, greife oft erheblich in die Dachstruktur ein, erklärt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB). Undichtigkeiten sind dann eine Gefahr. Der Umbau biete sich vor allem an, wenn man sein Dach ohnehin erneuern muss, oder an Stellen, an denen sich vorhandene Flachdächer überbauen lassen.Wer eine Dachterrasse bauen möchte, benötigt eine Baugenehmigung. In fast allen Bundesländern braucht man dafür einen Architekten oder Bauingenieur. Nur in Hessen und Bayern berechtigt die kleine Bauvorlageberechtigung auch qualifizierte Handwerksmeister. Ein Statiker muss nachweisen, dass das Gebäude den Lasten standhält. Außerdem müssen die Energieeinsparverordnung und Bestimmungen zum Schallschutz eingehalten werden, wenn die Terrasse über Wohnraum liegt. Thomann rät daher, sich frühzeitig beraten zu lassen.

Reinhold-Postina empfiehlt ein Gespräch mit der örtlichen Baubehörde. Dort bekommen Bauherren kostenlosen Rat, ob ihr Vorhaben Aussicht auf Genehmigung hat und welche Anforderungen ein Bauantrag erfüllen muss. Örtliche Bebauungspläne, Denkmal- oder Ensembleschutz und nachbarschaftliche Abstands- und Zustimmungspflichten hätten schon manchen Bautraum frühzeitig platzen lassen, sagt die Architektin.

Sind die baurechtlichen Hürden geklärt, geht es an die Details. Holzkonstruktion oder Metallbauweise? Feuerverzinkter Stahl? Der Architekt überlege, wie sich die Dachterrasse am besten in das Gebäude einfüge, erläutert Reinhold-Postina. Es muss einiges bedacht werden: Stromversorgung und Wasserableitung, Sonnen- und Windschutz, das Geländer zur Absturzsicherung, der Dachaustritt und Pläne für die spätere Bepflanzung und Bewässerung.

Wer sich eine Dachoase mit üppiger Begrünung wünscht, sollte das schon bei der Planung bedenken, rät Gunter Mann von der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FFB) in Saarbrücken. Voluminöse Pflanzkübel mit ausreichend Wurzelraum für pflegeleichte Dachterrassenpflanzen wie Eibe, Liguster und Stechpalme erhöhen die Last, die auf der Dachfläche wirkt. Dachrasen biete sich nur für größere Flächen an. Er erhöhe die Last auf dem Dach mit einer entsprechenden Unterkonstruktion um 300 Kilogramm pro Quadratmeter.

Wie sich auf Dachterrassen Erholungsräume zum Entspannen zaubern lassen, zeigt der Landschaftsarchitekt und Fachbuchautor Manuel Sauer in seinem Buch "Dachterrassen und Balkone". Als Sichtschutz pflanzt Sauer an geschützten Standorten den bedingt frostharten, aber üppig wuchernden Neuseelandflachs. Im Umfeld moderner Großstadtbüros setzt er mit weißrindigen Himalaya-Birken in Pflanzkübeln Akzente. Als Brüstung für die Dachterrasse empfiehlt er Sicherheitsglas. Es halte Windböen ab und lässt - transluzent gefertigt - die Fernsicht zu, während es unerwünschte Blicke von außen verhindere.

Literatur: Manuel Sauer: "Dachterrassen und Balkone - Das große Ideenbuch", Becker Joest Volk Verlag, 39,90 Euro, ISBN 9783938100745.
dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 358× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.078× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.133× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.