Finger weg von der Steckdose: Elektroarbeiten gehören in Expertenhand
"Strom kann ich nicht sehen, nicht riechen und nicht schmecken", warnt Werner Neise von der DIY-Academy in Köln. "Und wenn ich ihn spüre, dann ist es bereits zu spät." Beim Tapezieren einfach die Steckdosenabdeckung entfernen? Oder den abgenutzten Lichtschalter gegen ein neues Modell austauschen? Warum nicht? Schließlich kann man die Ersatzteile im Baumarkt kaufen. Doch so einfach ist das nicht. Und es ist obendrein gefährlich.
"Laien sollten grundsätzlich die Finger von Elektroarbeiten lassen", sagt Burkhard Schulze vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Die Arbeit könne zwar noch so simpel erscheinen, die eigentliche Gefahr aber kann der Heimwerker nicht einschätzen.
Und was viele gar nicht wissen: In Deutschland ist es Laien gar nicht erlaubt, elektrische Anlagen, die an das öffentliche Elektrizitätsversorgungsnetz angeschlossen sind, zu errichten, zu ändern oder instand zu setzen. Und wer genau hinschaut, findet meist auch im Baumarkt die entsprechenden Warnhinweise.
Ob eine Steckdose kaputt ist, kann ein Laie erkennen: "Wenn die Abdeckung beschädigt ist oder gar in Teilen fehlt, muss die Steckdose entweder befestigt oder ausgetauscht werden", erklärt Experte Neise. Noch klarer sei der Fall, wenn die Steckdose nicht mehr bündig an der Wand befestigt ist und sogar schon Kabel zu sehen sind. Bei einem geplatzten Rahmen ist aber nicht automatisch das Innenleben kaputt - ob die Dose ausgewechselt werden muss, kann nur der Fachmann entscheiden. Ebenso wie von Steckdosen sollten Laien sich auch nicht an die Installation von neuen Lichtschaltern wagen.
Mieter müssen Rücksprache mit dem Vermieter halten, wenn sie Arbeiten an Steckdose oder Lichtschalter durchführen lassen. Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund erklärt: "Wenn etwas nicht funktioniert oder ich beim Einzug feststelle, dass keine Steckdose im Bad ist, dann ist das Sache des Vermieters." Der müsse dann auch für die Kosten aufkommen. Anders hingegen ist die Lage, wenn dem Mieter die Anzahl der Steckdosen nicht ausreicht. Dann müsse er die Erweiterung selbst veranlassen und zahlen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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