Kostenvoranschlag nicht kostenlos

Die Kosten sollte der Voranschlag möglichst genau benennen. So kann der Kunde abwägen, ob eine Neuanschaffung günstiger ist. | Foto: Dan Race/Fotolia.com
  • Die Kosten sollte der Voranschlag möglichst genau benennen. So kann der Kunde abwägen, ob eine Neuanschaffung günstiger ist.
  • Foto: Dan Race/Fotolia.com
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Lohnt sich die Reparatur der Waschmaschine noch? Wie viel wird der Einbau des neuen Fensters kosten? Antworten auf solche Fragen soll der Kostenvoranschlag geben.

Doch die Summe, die der Handwerker im Voraus berechnet, muss nicht mit dem tatsächlichen Endpreis übereinstimmen. Und ein Kostenvoranschlag muss auch nicht kostenlos sein. Allerdings: Es gibt gewisse Spielregeln für den Handwerker und den Kunden. Damit es nicht zum großen Streit über die endgültige Abrechnung kommt, sollten Handwerker möglichst genau kalkulieren und einen möglichst detaillierten Kostenvoranschlag vorlegen. Dazu raten die Juristen des Rechtsschutzversicherers D.A.S. in München. Neben einer genauen Beschreibung der zu verrichtenden Arbeiten nach Art und Umfang und der voraussichtlich benötigten Arbeitszeit sollten auch Materialkosten und die auszuweisende Mehrwertsteuer nicht fehlen.

Außerdem gehören in die Kalkulation Spesen und Fahrtkosten bereits eingerechnet. Die Erstellung eines Kostenvoranschlags kostet den Handwerker Zeit und bisweilen auch Geld, wenn er die Lage vor Ort inspiziert. Daher nehmen viele Handwerker für den Kostenvoranschlag Gebühren. Erhalten sie den Zuschlag des Kunden, werden die Kosten bisweilen mit der Auftragssumme verrechnet. Das muss aber nicht sein.

Zwar sagt der Gesetzgeber, dass Kostenvoranschläge "im Zweifel kostenlos" seien - es können aber eben auch andere Vereinbarungen getroffen werden, erläutern die Rechtsexperten. Um Ärger zu vermeiden, müsse der Handwerker bereits vor der Auftragserteilung auf die Kostentragungspflicht aufmerksam machen.

Was aber passiert, wenn die tatsächlichen Kosten den Kostenvoranschlag übersteigen? Nach einem Urteil des Landgerichts Coburg darf die Endrechnung eines Bauunternehmers beispielsweise um zehn Prozent höher sein als der Kostenvoranschlag (LG Coburg, Az. 12 O 81/09).

Aus einer "übermäßigen Überschreitung" der Kalkulation erwächst dem Kunden aber ein Sonderkündigungsrecht. Macht er davon Gebrauch, muss er dem Handwerker nur den Teil der Leistung bezahlen, den dieser bis dahin erbracht hat. Und hat der Handwerker nicht frühzeitig über die sich abzeichnende Kostenexplosion informiert, kann der Kunde sogar Schadenersatz fordern.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 50× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 401× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 374× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 805× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.