Lackschicht am Heizkörper ausbessern

Alle paar Jahre tut den Heizkörpern ein neuer Anstrich gut. | Foto: Deutsches Lackinstitut
  • Alle paar Jahre tut den Heizkörpern ein neuer Anstrich gut.
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Wie an jedem Möbel nagt auch am Heizkörper der Zahn der Zeit: Er bekommt Kratzer, Lack splittert ab. Alle paar Jahre macht es daher Sinn, den Heizkörpern ein wenig neue Farbe zu gönnen. Aber Vorsicht: Wer zu dick aufträgt, erhöht die Heizkosten.

Erledigen sollten Heimwerker die Arbeit, bevor die Heizung angestellt wird, erklärt Michael Bross, Geschäftsführer des Deutschen Lackinstituts. Andernfalls trockne der Anstrich zu schnell, und der Lack lasse sich kaum verteilen. Die Folge sei eine unregelmäßige und raue Oberfläche. Vor dem Lackieren sollte der Heimwerker schauen, ob sich Rost am Heizkörper breitgemacht hat. Gerade die Kanten von Platten-Modellen seien Schwachstellen, erläutert Matthias Wagnitz, Referent beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima.Das Deutsche Lackinstitut empfiehlt, den Rost bis auf das Metall abzuschleifen. "Sonst rostet der Heizkörper unter der Farbe weiter", erläutert Bross. Treten rostige Stellen in Ventilnähe oder am Rücklauf auf, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden. Dies ist ebenso nötig, wenn sich der Heizkörper irgendwo feucht anfühlt oder Wasser austritt. Dann ist er wohlmöglich durchgerostet.

Damit die Grundierung besser hält, sollte man die gesamte Oberfläche des Heizkörpers mit Schleifpapier anrauen. Abblätternde Farbe entfernt die Drahtbürste. Für Schmutz und Fett reicht ein Schwamm mit Seifenlauge. Anschließend muss die Oberfläche vollständig abtrocknen.

Lackiert wird der Heizkörper an seinem Standort. Von einem Ausbau rät Bross ab. Das sei nur etwas für den Profi. Thermostat und Ventil sollten mit Kreppband abgeklebt werden, den Boden kann man vor tropfender Farbe mit Papier oder Abdeckfolie schützen.Neben den Vorarbeiten ist für ein gelungenes Ergebnis das richtige Material und Werkzeug entscheidend. "Lacke für die Heizung müssen hitzebeständig sein", erklärt Ulrich Seiss, Dozent im Studiengang Farbtechnik, Raumgestaltung, Oberflächentechnik der Universität Wuppertal. Im Baumarkt sowie im Malerfachhandel gibt es spezielle Heizkörperlacke, die den hohen Temperaturen standhalten. Seiss rät, die von Rost gesäuberten Stellen mit einem Rostschutzgrund vorzustreichen. Sobald dieser getrocknet ist, sollte die Fläche erneut angeraut und gereinigt werden. Dann erst folgt der deckende Anstrich, für den Seiss einen Acryllack empfiehlt. "Dieser wasserbasierte Lack ist umweltverträglicher und geruchsärmer und vergilbt weniger schnell als ein lösemittelhaltiger Alkydharzlack."

Als Erstes werden die Rohre, Anschlussstellen und Halterungen mit dem Pinsel gestrichen, erklärt Seiss. Kunststoffborsten eignen sich für Acryllacke und Naturborsten, sogenannte Chinaborsten, für Alkydharzlacke. Gerollt werde hauptsächlich auf Heizkörperplatten. Hierzu benötige der Heimwerker eine Lackrolle mit einem flusenfreien Bezug aus Polyesterfasern. Damit lässt sich die Platte gleichmäßig von oben nach unten lackieren.

Bei Gliederheizkörpern arbeitet man sich Parzelle für Parzelle vor. In die Rippen gelangt am besten ein Eckpinsel mit langem Stil und angewinkelten Borsten, erklärt Seiss. Die Vorderseiten werden anschließend mit dem Pinsel verschlichtet. Das heißt: Die Kanten erhalten einen zusätzlichen Anstrich, so dass ein glattes Farbbild entsteht.

"Je weniger Farbe aufgetragen wird, umso besser", ergänzt Matthias Wagnitz. "Zu viele Farbschichten behindern die Wärmeleitfähigkeit der Heizung." Wenn möglich, sollte besonders bei alten, mehrfach überstrichenen Gussradiatoren zuvor die alte Farbe vollständig entfernt werden. Wagnitz rät, ein Farbspray zu verwenden - so kommt nur eine hauchdünne Schicht Farbe auf den Heizkörper. Allerdings lässt sich diese Arbeit nicht an jedem Ort umsetzen. Der Sprühnebel der Farbe kann die Umgebung verschmutzen, vor allem die hinter dem Heizkörper liegende Wand.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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