Müll vom Bau richtig entsorgen

Wohin mit all dem Schutt? Möglichst günstig wird die Entsorgung, wenn nur gleiche Materialien in den Container kommen. | Foto: Kai Remmers
  • Wohin mit all dem Schutt? Möglichst günstig wird die Entsorgung, wenn nur gleiche Materialien in den Container kommen.
  • Foto: Kai Remmers
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Steine, Platten, Styropor, Putzreste und Keramikscherben: Wer baut, macht Müll. Doch wohin mit all dem Schrott? Und ist überhaupt alles Schrott? Nein, vieles lässt sich weiterverwerten und zu Geld machen, wenn man ein wenig Mühe investiert.

Einfach den Schutt in einen Container zu werfen, sei ökologisch problematisch und koste auch noch mehr, sagt Dirk Lorig von der Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz. "Wenn der Container insgesamt zu viel PCB enthält, muss ich den gesamten Inhalt verbrennen lassen. Und weil Beton sehr schlecht brennt, kann das richtig teuer werden." Bis zu 400 Euro pro Tonne koste das. Bei einem Container kann das ein vierstelliger Betrag sein.Das Trennen lohnt sich finanziell, aber es ist aufwendig. Ein Beispiel: Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind organische Giftstoffe. Sie wurden in Fugen verfüllt. "Wenn Sie die Dichtungsfugen vorher aus dem Beton gekratzt haben, kann der verwertet werden, und Sie haben nur einige Kilo Sondermüll", so Lorig. Diese kleine Menge Sondermüll bringt der Bauherr selbst weg. Die öffentlichen Entsorger nähmen ihn entgegen, sagt Lorig.

Grundsätzlich sollten in Bauschutt-Containern nur Steine, Erde, Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik landen, erläutert der Entsorgungsverband des Norddeutschen Handwerks. Dachpappe, Metall, Gips, Gas- und Porenbeton müssen Bauherren extra entsorgen. Es gibt auch speziellen Baustellenabfall. Zu dem können neben dem Bauschutt etwa Holz, Schrott sowie Dämmstoffe zählen. Auch Teppichreste, Kunststoffe, Kabelreste, Papier und Folien dürfen hier meist in den Container. Aber die Bestimmungen sind regional verschieden.

Teurer Sondermüll

Ein Problem ist Bauholz, zu dem auch alte Möbel gehören. Es wird in vier Kategorien eingeteilt: unbelastet, lackiert, beschichtet und behandelt mit schädlichen Stoffen. Sie müssten eigentlich in verschiedene Container kommen. Doch ob und wie das Holz konserviert wurde, erkennen Verbraucher oft nur schwer. Und kann der Bauherr nicht nachweisen, dass er nur unbehandeltes Holz abgeben möchte, wird der Entsorger sowieso immer vom schlimmsten Fall ausgehen - und das Material als Sondermüll annehmen.

Doch Bauschutt ist nicht immer etwas für den Müll, sondern auch für andere Bauherren. "Alte, handgemachte Biberschwanzziegel sind so gefragt, dass wir auch mal kommen und selbst das Dach abdecken", sagt Christoph Freudenberger vom Unternehmensverband Historische Baustoffe in St. Georgen (Baden-Württemberg).

Die dem Verband angeschlossenen Firmen verwerten alte, gut erhaltene Baustoffe und verkaufen sie weiter - etwa an Bauherren, die ein altes Haus zeitgemäß renovieren wollen. Für besonders gefragte Bauteile zahlen die Händler manchmal auch Geld. Grundsätzlich aber können sich die Bauherren so immerhin die Entsorgungskosten sparen.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 953× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.012× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.