Pflanzen vor Minusgraden schützen
- Einlagern: Droht der erste Frost, müssen Hobbygärtner reagieren. Zunächst könne es ausreichen, empfindliche Pflanzen an einen geschützten Bereich zu stellen oder sie über Nacht zuzudecken, rät Jürgen Hoppe, Vizepräsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Sinken die Temperaturen dauerhaft unter den Nullpunkt, gehören die Kübelpflanzen in einen hellen, kühlen, frostfreien Raum. "Ein leichter Frost wird zwar bei vielen Pflanzen nicht zum Totalschaden führen, diese jedoch für die Überwinterung schwächen", sagt Hoppe. Er rät daher, den Wetterbericht zu beachten.
- Einpacken: Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob es gut ist, Pflanzen, die den Winter über im Freien bleiben, dick einzupacken. Es komme auf die Pflanzen und die Witterung an. Pflanzen, die ihr Blattgrün vor Winterbeginn einziehen oder abwerfen, könnten auch ohne Schutz durchkommen. Der Frost könne hier überirdisch ja nichts angreifen. Auch bleiben Beetpflanzen eher unbeschadet als jene in Töpfen, da in Gefäßen die Erde eher durchfrieren kann.
- Kahlfrost: Gefährlich können immergrünen Beetpflanzen Kahlfröste werden - dann herrschen Minusgrade, es gibt aber keinen Schnee. Weniger robuste Arten bekommen für diese Zeit am besten eine Decke aus Reisig. Das gilt auch für jene Pflanzen, die im Winter kein Blattgrün mehr, dafür aber grüne Stängel haben - Rosen etwa.
- Abgedeckt werden sollten Pflanzen niemals mit luft- und lichtundurchlässigen Materialien - darunter schwitzen sie zu sehr und könnten zu früh antreiben. Außerdem benötigen die Immergrünen auch im Winter Luft und Licht zur Photosynthese. Keine Probleme bereite eine Schneedecke - im Gegenteil, sagt Wolfgang Härtel vom Bund deutscher Staudengärtner. Sie schützt die Pflanzen sogar.
- Zurückschneiden: Viele Stauden und Gräser können Hobbygärtner zum Herbstende hin zurückschneiden - so lautet ein üblicher Tipp. Aus gestalterischer Sicht und zum Schutz vieler Pflanzen spricht aber etwas dagegen: Zum einen schützt die Blattmasse etwa Gräser vor Frösten. Zum anderen sieht es einfach schön aus, wenn sich Raureif auf Blättern oder Samenständen niederlässt. "Das ergibt eine unglaublich tolle Landschaft, besonders wenn die Sonne darauf scheint", sagt Härtel.
An die Arbeit gehen sollten Hobbygärtner aber frühestens mit den ersten Frösten im Herbst, erläutert BGL-Vizepräsident Hoppe. Zuvor sollte die Herbstwitterung noch genutzt werden, um die Pflanzen langsam an die Kälte zu gewöhnen und für den Winter abzuhärten. Außerdem rät der Landschaftsgärtner Jürgen Hoppe, gerade die Samenstände etwa von Rosen stehen zu lassen. Die Hagebutten sind im Winter Nahrung für Vögel.
dpa-Magazin / mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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