Schimmel an der Wand: Worauf Mieter achten müssen

Ein Schimmelfleck neben der Balkontür kann durch falsches Lüften oder Risse in der Außenwand entstehen – oft streiten Mieter und Vermieter, wer für den entstandenen Schaden verantwortlich ist und wer die Kosten für die Beseitigung übernehmen muss. | Foto: Daniel Reinhardt
  • Ein Schimmelfleck neben der Balkontür kann durch falsches Lüften oder Risse in der Außenwand entstehen – oft streiten Mieter und Vermieter, wer für den entstandenen Schaden verantwortlich ist und wer die Kosten für die Beseitigung übernehmen muss.
  • Foto: Daniel Reinhardt
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Wenn es in der Wohnung modert, ist die Gesundheit in Gefahr. Denn die giftigen Sporen greifen Lunge und Atemwege an, Asthma kann die Folge sein. Schimmel ist weder für Mieter noch für Vermieter auf die leichte Schulter zu nehmen.

"Der Mieter ist verpflichtet, diesen Schaden unverzüglich dem Vermieter anzuzeigen", erläutert Frank Baranowski, Fachanwalt für Mietrecht aus Siegen. Er rät Mietern dazu, von den betroffenen Stellen Fotos zu machen – als Beweismittel.

Ursachen für den Pilzbefall kann es viele geben: Eine undichte Außenwand, ein löchriges Dach, tröpfelnde Wasserrohre in den Wänden. Bei baulichen Mängeln ist der Vermieter für eine Sanierung verantwortlich. "Grundsätzlich kann der Befall von Schimmelpilzen ein Mietmangel sein", erklärt Petra Uertz vom Verband Wohneigentum mit Sitz in Bonn.

Das muss der Mieter nicht hinnehmen. "Er kann die Beseitigung der Schäden verlangen und je nach Ausmaß der Beeinträchtigung auch die Miete kürzen", betont Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin. Die Miete kann um bis zu 20 Prozent gemindert werden.

Doch Vorsicht: Wenn der Mieter den Befall durch sein Wohnverhalten selbst verursacht hat, darf er die Miete nicht mindern, sondern muss zahlen. Kochen, Duschen, Blumengießen: "Schimmelpilze brauchen Feuchtigkeit zum Wachsen", erläutert Uertz. Werden die Räume nicht regelmäßig gelüftet und unzureichend beheizt, steigt das Schimmelrisiko – und der Mieter kann zur Kasse gebeten werden.

Die Frage, wer die Kosten für die Sanierung übernimmt, sorgt regelmäßig für Streit. Baranowski rät deshalb: "Mieter und Vermieter sollten vor Ort die möglichen Ursachen des Schimmelbefalls klären und alles protokollieren." Sind sich beide Seiten nicht einig, wer schuld ist, sollte ein Mieter keinesfalls auf eigene Faust die Miete mindern. Denn sollte sich später herausstellen, dass der Mieter für den Schimmel verantwortlich ist, darf der Vermieter ihm nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs fristlos kündigen. Mieter können sich beraten lassen: In einem solchen Fall sind der örtliche Mieterverein, die Verbraucherzentralen oder ein daraus spezialisierter Fachanwalt Ansprechpartner. mag

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 269× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 231× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 617× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.207× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.