"Smart Home" weiß, was die Bewohner wollen

"Links schmal" oder "links breit": Mit einem Tablet lassen sich die Jalousien an jeder Seite einzeln oder in Gruppen bedienen. | Foto: Loxone/p-zwei.de
  • "Links schmal" oder "links breit": Mit einem Tablet lassen sich die Jalousien an jeder Seite einzeln oder in Gruppen bedienen.
  • Foto: Loxone/p-zwei.de
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Ein Sensor am Fenster registriert starke Sonneneinstrahlung, er leitet diese Information weiter. Die Steuerung der Heizung nimmt sie wahr, reagiert darauf und stellt die Temperatur niedriger. Zugleich fahren die Jalousien herunter. Dieses Haus denkt mit. Und das ist keine Zukunftsmusik.

Im "Smart Home" sind wichtige Techniken miteinander vernetzt. Es steuert sich selbst, reguliert Raumklima und Wärme und kann Einbrecher in die Flucht schlagen. So funktioniert es: Einzelne Elektrogeräte, etwa der Motor im Fensterrollo und die Lichttechnik, sind computerprogrammiert und miteinander verbunden. Sie werden auf bestimmte Uhrzeiten und gewünschte Raumbedingungen programmiert. Alternativ haben die Bewohner aber noch die Schalter am Gerät oder an der Wand zum Steuern.Dass die Technik zusammenkommt, sichert ein gemeinsamen System. Es nennt sich LCN, Homematic oder KNX. Hinter letzterem verbirgt sich ein weltweiter Standard für Geräte. "Rund 300 Hersteller wie Siemens oder Cisco unterstützen diesen", erläutert Ralf Engels vom Automationsanbieter Gira. "Aber auch der deutsche Mittelstand ist dabei, viele Schalterhersteller etwa." Es ist, als würden die Geräte eine gemeinsame Sprache sprechen. Der Verbraucher benötigt lediglich eine Betriebssoftware, die das Gesprochene zusammenbringt.

Grundsätzlich bedeutet "Smart Home" aber, dass das Haus schon weiß, was der Verbraucher will. Es gibt Grundeinstellungen. "Man möchte etwa 22 Grad um 7 Uhr im Bad und dann abends um 22 Uhr wieder. Das heißt, den Rest des Tages kann die Temperatur automatisch gesenkt werden", sagt Sebastian Domin vom Anbieter P2 Medientechnik & Gebäudeautomation. Der Markt wächst an Ideen und Produkten, die immer mehr möglich machen, etwa einen Paniktaster am Bett. Wer ein Geräusch hört und einen Einbrecher vermutet, kann mit einem Knopfdruck das gesamte Haus erleuchten.

Energie einsparen

Dass sich immer mehr Hausbesitzer für die schlaue Technik interessieren, liegt auch an der Energiewende. "Denn einer der großen Vorteile des vernetzten Zuhauses sind Ersparnisse bei Strom und Heizungsenergie", sagt Uwe Rohrbach vom Anbieter Bus-Profi Gebäudeleittechnik. "Eine gute Dämmung reicht irgendwann nicht mehr - man kann das Haus nicht noch dicker einpacken", ergänzt Gira-Vertreter Engels. "Der nächste Schritt geht über das Nutzungsverhalten."

Vernetzt werden die Geräte über Leitungen - in einem Neubau ist es kein Problem, genug davon zu integrieren. Im Altbau, der nicht von Grund auf saniert wird, sind Funksignale eine gute Alternative, erläutert Domin. Auch über das häusliche Stromnetz können Signale gesendet werden - Powerline nennt sich die Technologie.

Das klingt aufwendig und - mit schicken Touchpanels zum Bedienen in der Wand - teuer. Das ist es im Vergleich zur herkömmlichen Installation aber nicht. Für ein neu gebautes Familienhaus mit 150 Quadratmetern rechnet Domin für die konventionelle Elektroinstallation mit 10 000 bis 13 000 Euro. Die schlaue Variante von Heizung, Licht und Beschattung sei ab circa 13 000 Euro erhältlich - und bringe 20 bis 30 Prozent mögliche Energieeinsparung. Engels rechnet mit einem Aufpreis auf die konventionelle Technik von 4000 bis 5000 Euro. "Aber natürlich gibt es kein Haus von der Stange."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 731× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 965× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 956× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.