Wenn Feuchtigkeit durch die Seiten der Kellerwände eindringt, sind meist defekte Schutzanstriche schuld. Für Hausbesitzer besteht Handlungsbedarf.
Das Bitumen, ein organisches Produkt, das bei der Abdichtung der Kellerwanne zum Einsatz kommt, zersetzt sich nach rund 30 bis 40 Jahren, erklärt Thomas Penningh, Präsident des Verbands Privater Bauherren (VPB) in Berlin. Der Aufwand, die Abdichtung zu erneuern, ist enorm: Die Außenmauern müssen rund um das Haus bis auf die Sohle aufgegraben und neu abgedichtet werden. Terrassen, Wege und Treppen werden entfernt und später neu gelegt. Hausbesitzer müssen dafür im Schnitt mit Kosten von mindestens 15 000 Euro rechnen.
Möglicherweise ist jedoch auch das Fehlen einer horizontalen Abdichtung Ursache für die Feuchtigkeit. Diese kann aber nachträglich eingezogen werden. Eine Methode sei, innen oder außen das Mauerwerk stellenweise aufzuschlitzen und Bleche einzuschieben, sagt Penningh. Diese stoppen Feuchtigkeit, die aus dem Erdreich nach oben steigt. Werden die Wände von innen aufgeschlitzt, koste das 200 bis 250 Euro pro laufendem Meter. Arbeiten am Außenbereich seien meist teurer.
Die horizontale Absperrung gegen aufsteigende Nässe aus dem Erdreich wird beim Hausbau in der Regel zwischen die ersten beiden Steinreihen gelegt. Die Barriere besteht aus Folie, Dachpappe oder Edelstahlblech. Alternativ kann Epoxidharz oder Zement ins Mauerwerk gespritzt werden, was die Poren verstopft. Das kostet laut VPB rund 200 Euro pro Quadratmeter. Eine weitere Ursache für Nässe von den Seiten können auch Bäume sein: Ihre Wurzeln wuchern in das Mauerwerk oder sprengen Kanalrohre, die ins Haus führen und zerstören so die Abdichtung.
dpa-Magazin / mag
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