Löcher im Putz oder Nisthöhlen in der Dämmung: Spechte können der Hausfassade schaden. In den Rillen eines groben Putzes finden die Vögel Insekten, erläutert der Ring Deutscher Makler (RDM) in Düsseldorf.
Auf weiterer Nahrungssuche untersuchen sie wie bei einem Baum die tieferen Schichten - und hacken Löcher in den Putz und in die Dämmung. Betroffen seien insbesondere mit Polystyrol gedämmte Fassaden. Auch in Hanf und Mineralwolle werden Löcher gepickt, sagt RDM-Bezirksvorsitzender Jörg Schnorrenberger. Die Löcher können weitere Schäden zur Folge haben: Durch sie dringt Feuchtigkeit in das Mauerwerk ein. Bei Frost kann Wasser die Steine aufsprengen, bei Wärme bildet sich Schimmel.Die Löcher sollten Hausbesitzer daher schnell verschließen. Die Öffnungen sollten vor dem Versiegeln gesäubert werden. Nach dem Trocknen komme neuer Dämmstoff hinein, dann werde die Stelle verputzt. Die Kosten liegen je nach Aufwand bei 150 bis 700 Euro. Die Wohngebäudeversicherung erstatte laut RDM die Schäden nicht.
In seltenen Fällen bauen die Spechte die Öffnungen zu Nisthöhlen aus, erläutert Lars Lachmann, Vogelschutzexperte beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Daher dürfen die Löcher laut Naturschutzgesetz nur außerhalb der Brutzeit verschlossen werden. Diese dauere bei Spechten bis etwa Ende Mai.
Betroffene können außerdem versuchen, die Vögel zu vertreiben - Lachmann schlägt vor, CDs an die Hauswand zu hängen. Diese reflektieren das Sonnenlicht und klappern im Wind, was die Vögel störe. Es reiche aber nicht, nur eine CD-Kette an der Dachrinne zu befestigen, sagt der Nabu-Experte. Die Scheiben müssten großflächig an der Fassade angebracht werden.
Hausbesitzer sollten außerdem schon beim Bau oder bei der Sanierung vorbeugen: An einem glatten Fassadenputz können sich die Tiere nicht festkrallen. Und eine dickere Putz- oder eine zusätzliche Isolierschicht erschwere den Vögeln das Hacken. Steht neben dem Haus ein morscher Baum, können Hausbesitzer außerdem darauf hoffen, dass der Vogel diesen dem Dämmstoff vorzieht, sagt Schnorrenberger.
dpa-Magazin / mag
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