Wassertanks im Garten schonen Umwelt und Geldbeutel

Regenwasseranlagen werden im Boden eingegraben. | Foto: www.platzregen.info
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Regenwasser bewässert die Pflanzen kostenlos. Viele sammeln das kostbare Nass daher in Tanks und Tonnen, um an heißen Tagen die Wasserkosten beim Gießen niedrig zu halten.

Man kann aber noch mehr mit der kostbaren Ressource anstellen: Im Haus lässt sich gesammeltes Regenwasser auch für die WC-Spülung oder Waschmaschine nutzen. "Die Voraussetzung, Regenwasser im Haus zu verwenden, ist eine fachgerecht installierte Regenwassernutzungsanlage", erläutert Dietmar Sperfeld von der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr) in Darmstadt. Ideal für den Einbau einer Hausanlage sei ein schräges Dach. Zu der Anlage gehören ein Wasserspeicher aus Beton oder Kunststoff, ein Rohr- und Filtersystem und eine möglichst effiziente Pumpe."Eine Regenwassernutzungsanlage sollte von qualifizierten Handwerkern eingebaut werden", sagt Franz-Josef Heinrichs vom Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima in Bad Augustin bei Bonn. Außerdem müssten beim Bau der Anlage die DIN-Norm 1989-1 eingehalten werden. Wichtigster Punkt: "Es darf keine direkte Verbindung zwischen Trink- und Regenwasserkreislauf geben", sagt Heinrichs.

Ein Wasserspeicher kann entweder im Keller oder im Erdreich des Gartens aufgestellt werden. "Für das Sammeln von Regenwasser sind sowohl Beton- als auch Kunststoffspeicher geeignet", erläutert der Sanitärexperte. Auch alte Öltanks oder Abwassergruben können im Einzelfall genutzt werden. Damit sich im Gefäß keine Algen bilden, sollten Kellertanks aus lichtundurchlässigem Kunststoff bestehen.

Der Regenwasserspeicher muss den Angaben zufolge mit einem Überlauf ausgestattet sein, wenn zu viel Nass vom Himmel kommt. Ist es aber mal über längere Zeit trocken, müsse die Anlage auch mit Trinkwasser aufgefüllt werden können.

"Ob sich mit so einer Anlage Regenwasser effektiv nutzen lässt, hängt von vielen Faktoren ab", erklärt Sebastian Schönauer, Wasserexperte beim Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Rothenbuch (Bayern). Dazu gehören die Dachgröße, die erwartete Niederschlagsmenge sowie Personenzahl im Haushalt. Auch muss die Zisterne groß genug sein, wenn Regenwasser für die Toilettenspülung genutzt wird.

Die Wasserwirtschaft sieht Regenwasseranlagen eher kritisch. Wer in einer Zisterne Regenwasser sammelt, fängt damit häufig das vom Dach ablaufende Wasser ab. "Es ist kein pures Regenwasser, denn es löst Schadstoffe von den Dachflächen ab: Schwermetalle, Bakterien, Krankheitserreger. Sie gelangen dann in die Zisterne", erläutert der Bundesverband der Energie- und Wasserversorger.

Zudem sei der Einbau einer sachgerecht konzipierten Anlage fast immer ein wirtschaftliches Zuschussgeschäft, und die Anlage könne die ohnehin vorhandene Hausinstallation nicht ersetzen, nur ergänzen. "Regenwasseranlagen nutzen immer der Umwelt, sie rechnen sich aber nach Ansicht von Experten ohne öffentliche finanzielle Förderung wirtschaftlich nicht", sagt Umweltreferent Petersen.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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