Wie groß ist die Wohnung tatsächlich? So geht das Abmessen

Für Mieter ist das wichtig: Der Bundesgerichtshofes (BGH) hat kürzlich seine bisherige Rechtsprechung revidiert. Der Vermieter muss sich künftig bei einer Mieterhöhung an der tatsächlichen Größe der Wohnung orientieren (Az.: VIII ZR 266/14).

"Das Urteil bezieht sich jedoch nur auf Mieterhöhungen", erklärt Inka-Marie Storm vom Eigentümerverband Haus&Grund. "Der Richterspruch hat keine Auswirkungen auf bisher geltende Regelungen zur Mietminderung."

Demnach gilt weiterhin: "Mieter müssen nur eine Abweichung von bis zu zehn Prozent akzeptieren", sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. Fällt die Wohnung jedoch kleiner aus, als die zehnprozentige Toleranzgrenze zulässt, sei eine Mietminderung gerechtfertigt. Ist die Wohnung beispielsweise um 20 Prozent kleiner als angegeben, darf die Miete weiterhin um 20 Prozent gemindert werden. Die Toleranzgrenze gilt auch für die Abrechnung der Betriebskosten.

In der Regel wird die Wohnung nach der Wohnflächenverordnung bemessen, erklärt Storm. Bei der Berechnung der Fläche wird Länge mal Breite gemessen. "Außerdem kommt es grundsätzlich auf die Raumhöhe an", sagt Ropertz. Sind die Zimmer zwei Meter hoch, wird die gesamte Grundfläche angerechnet. Ist die Raumhöhe hingegen niedriger als einen Meter, wird die Fläche gar nicht berücksichtigt. Bei Raumhöhen zwischen einem und zwei Metern gilt: Nur die Hälfte der Grundfläche wird dazu gezählt.

Kein Raum in der Wohnung darf vergessen werden – also auch die Küche, die Abstellkammer oder der Flur muss ausgemessen werden. Sogar der Balkon wird in der Regel mit einem Viertel der Fläche eingerechnet. "Bei Toplagen kann sogar eine größere Fläche zur Wohnfläche dazu zählen", erklärt Ropertz. Das sei aber die Ausnahme. Zusätzliche Räume außerhalb der Wohnung wie Keller, Waschräume, Garagen oder Trockenräume gehören hingegen nicht zur Wohnfläche. mag

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 254× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.