Wie sich eine Photovoltaikanlage noch rechnen kann

Lohnt sich das produzieren von Solarstrom auf dem eigenen Hausdach noch? Ja, sagen Experten. | Foto: Tobias Kleinschmidt
  • Lohnt sich das produzieren von Solarstrom auf dem eigenen Hausdach noch? Ja, sagen Experten.
  • Foto: Tobias Kleinschmidt
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

In Solarenergie zu investieren, kann sich trotz der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2014) noch rechnen. Und zwar dann, wenn ein großer Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht wird.

"Sonnenstrom vom eigenen Dach kostet nur noch die Hälfte dessen, was ein privater Energieverbraucher beim Energieversorger bezahlen muss", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft. Er rät, möglichst viel des Stroms direkt zu nutzen oder für später in einer Batterie zu speichern. "Waschmaschine oder Geschirrspüler sollen beispielsweise dann laufen, wenn die Photovoltaikanlage Strom erzeugt." Nur der Überschuss wird noch in das Netz eingespeist und vergütet. Denn die eingespeiste Energie wird auch 2015 immer weniger vergütet.

Der Solarstromspeicher wird staatlich gefördert. "Die Bundesregierung übernimmt beim Kauf eines Batteriespeichers bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten", erläutert Körnig. Wie hoch die individuelle Förderung ist und mit wie viel Ertrag Interessenten rechnen können, finden sie über das Fördernavi sowie den Solarrechner der EnergieAgentur.NRW heraus.

Die meisten Neuerungen des EEG gelten für größere Anlagen mit einer Leistung von mindestens 500 Kilowatt. Deren Betreiber bekommen nun keine feste Einspeisevergütung mehr. Stattdessen müssen sie ihren Strom eigenständig verkaufen. Ab Januar 2016 gilt das auch für neue Anlagen ab 100 Kilowatt. "Privatleute wird das allerdings kaum betreffen", sagt Sascha Schulz von der EnergieAgentur.NRW in Wuppertal. "Zum Vergleich: Eine Solaranlage auf einem 60 Quadratmeter großen Dach eines Eigenheims hat eine Leistung zwischen 7,5 und 8 Kilowatt." Für Anlagen bis 10 Kilowatt sieht das EEG auch weiterhin die garantierte Einspeisevergütung vor.

Sie sinkt derzeit aber um 0,5 Prozent pro Monat. Doch auch das ist nicht sicher: "Gefördert werden deutschlandweit nur Photovoltaikanlagen im Umfang von 2400 bis 2600 Megawatt pro Jahr", erklärt Schulz. Werden zu viele Anlagen in Betrieb genommen und damit das Volumen aufgebraucht, sinke die Einspeisevergütung stärker. "Es empfiehlt sich also für private Bauherren und Hausbesitzer, rechtzeitig im Jahr zu prüfen, ob sich eine neue Photovoltaikanlage für sie rechnet", so Schulz. Neu für größere Anlagen ist auch, dass sie für Strom, den sie selbst erzeugen und verbrauchen, EEG-Umlage zahlen müssen. Bis Ende 2015 werden dafür zunächst 30 Prozent der Umlage fällig, 35 Prozent bis Ende 2016 und ab 2017 schließlich 40 Prozent. "Der selbst verbrauchte Strom von Anlagen mit einer Leistung von maximal 10 Kilowatt ist aber bis zu einem Eigenverbrauch von bis zu 10 Megawattstunden pro Jahr davon befreit", sagt Sascha Schulz. "Diese Bagatellgrenze gilt für die Dauer von 20 Betriebsjahren der Anlage plus Inbetriebnahmejahr."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 576× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 861× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 836× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.217× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.