Erstes Haus nur für Frauen:
72 Mietwohnungen und ein Kulturzentrum bis 2025 am Alex geplant

Europas erstes Wohnhaus für lesbische Frauen feierte jetzt Baustart. Der Achtgeschosser mit 72 Wohnungen entsteht unweit vom Alexanderplatz.

Ende 2021 unterschrieben die städtische WBM und die „RuT – Rad und Tat Berlin GmbH“ den Kooperationsvertrag. Nun hat der Bau von Europas erstem Wohnhaus für lesbische und queere Frauen begonnen. Der Achtgeschosser an der Berolinastraße soll ein Ort zum Wohnen und Altwerden sein. Aber auch für Kultur und Nachbarschaftshilfe. Für Frauen, von Frauen und mit Frauen. Das ist die Vision der Macherinnen. „Als europaweit wegweisendes Projekt steht das geplante Lesbenwohnprojekt und queere Kulturzentrum für lesbische und queere Sichtbarkeit und Gendergerechtigkeit“, sagt Jutta Brambach, Geschäftsführerin der gemeinnützigen RuT GmbH. „Mit mobilen Kulturveranstaltungen machen wir schon jetzt erlebbar, wie gewinnbringend Diversität für die Gesellschaft ist.“

Der Neubau, entworfen von Galandi Schirmer Architekten und Ingenieure GSAI, wird 72 Mietwohnungen haben. Davon sind 61 barrierefrei und 35 gefördert. Die Einstiegsmiete liegt bei knapp sieben Euro pro Quadratmeter. An das Wohnprojekt angeschlossen sind ein Kulturzentrum sowie ein öffentliches Kiez-Café, Beratungs-, Veranstaltungs- und Nachbarschaftsräume im Erdgeschoss. Auch eine Wohngemeinschaft mit acht Plätzen für Frauen mit Pflegebedarf ist vorgesehen. Lesbische und queere Frauen sollen dort in diskriminierungsfreier und nachbarschaftlicher Umgebung ein gutes Leben führen und ihr Alter genießen können. „Wir sind stolz darauf, als Bezirk dieses Projekt unterstützen zu können“, sagt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD), „und damit einen weiteren Beitrag zu einer inklusiven und lebenswerten Stadt zu leisten.“ WBM-Geschäftsführer Steffen Helbig ergänzt: "Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel für das Potenzial der Innenentwicklung, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit."

Bis Oktober 2025 soll das Wohnhaus stehen. Der Bau kostet geschätzte rund 20 Millionen Euro. Die öffentliche Hand beteiligt sich zur Hälfte. Die andere Hälfte finanziert RuT über Spenden und einem Zuschuss der Lotto-Stiftung. Die WBM übernimmt den Bau auf ihrem Grundstück im neuen Stadtquartier rund ums Haus der Statistik und RuT das Projektmanagement.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 411× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.018× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 614× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.