Rammschlag am Spreeeck
Am Charlottenburger Kanal hat der Uferausbau begonnen

Symbolischer Rammschlag am Ufer des Charlottenburger Verbindungskanals.  | Foto:  Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
  • Symbolischer Rammschlag am Ufer des Charlottenburger Verbindungskanals.
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Am Spreeeck hat das Wasserstraßen-Neubauamt mit Bauarbeiten begonnen. Dort wird das Ufer des Charlottenburger Verbindungskanals bis 2026 instand gesetzt.

Der symbolische erste Rammschlag liegt schon ein paar Wochen zurück. Mit ihm haben Ende April die Bauarbeiten am Charlottenburger Verbindungskanal in Mitte begonnen. Rund 1,3 Kilometer lang ist das Uferstück zwischen Spreeeck und Bahnbrücke, das jetzt saniert wird. Dort lässt das Wasserstraßen-Neubauamt das Klinkermauerwerk der marode Ufersicherung zurückbauen und rund 6700 Quadratmeter neue Unterwasserspundwände aus Stahl errichten. Dazu entsteht ein sogenanntes Schüttsteindeckwerk aus 2500 Tonnen Natursteinen und eine grüne Uferböschung. Dafür müssen 500 Kubikmeter Erde gewälzt werden. Und im Gewässerbett entsteht eine neue Sollsohle. Die hilft dabei, den Wasserstand im Kanal zu halten.

Mit der Sanierung könne man nun „rechtzeitig einen Beitrag zur Standortsicherung für wichtige Industriebetriebe in Berlin leisten“, sagte Heike Barth, stellvertretende Leiterin des Wasserstraßen-Neubauamts Berlin. Denn am Charlottenburger Verbindungskanal werden über eine Schwerlastverladerampe regelmäßig bis zu 500 Tonnen schwere, hochwertige Güter verladen und beispielsweise High-Tech-Gasturbinen der Siemens AG in alle Welt verschifft.

Aufwertung der Kanalufer

Die Ufereinfassungen des Kanals stammen überwiegend noch aus dem 19. Jahrhundert. „Sie sind abgängig und müssen aus Verkehrssicherungsgründen nach dem Stand der Technik ersetzt werden“, begründet Projektleiterin Lonny Nöske das Mammutprojekt. Mit der Begrünung der Uferböschungen und den zwei neuen Flachwasserzonen hinter den Unterwasserspundwänden erfolge zudem eine „deutliche städtebauliche Aufwertung der Kanalufer entlang der Grenze zwischen den innerstädtisch gelegenen Stadtteilen Charlottenburg und Moabit“. In Charlottenburg fiel bereits im April 2022 der Startschuss für die Instandsetzung des Kanals am Goslarer Ufer. Auch dort gab es wie berichtet vorab eine Kampfmittelräumung.

In Mitte sollen die Sanierungsarbeiten 2026 beendet sein. Die Kosten in Höhe von knapp 13,5 Millionen Euro zahlt der Bund. Für das Goslarer Ufer waren es etwa 1,4 Millionen Euro.

Der Charlottenburger Verbindungskanal fließt in Nord-Süd-Richtung zwischen Goslarer Ufer und Neuem Ufer vom Westhafenkanal bis zum Spreeeck, wo er gemeinsam mit dem Landwehrkanal in die Spree mündet. Der Kanal fließt größtenteils durch den Bezirk Mitte, da die Bezirksgrenze am Westufer des Kanals entlang verläuft. Ausnahme ist eine sogenannte Aufbuchtung zwischen Sickingenbrücke und Eisenbahnbrücke am früheren Gaswerk Charlottenburg.

Innovatives Schwergutshuttle-Konzept

Der 3,2 Kilometer lange Kanal wurde von 1872 bis 1875 nach Plänen von Peter Joseph Lenné angelegt und 1891/92 mit einer steileren Uferbefestigung aus Klinkermauerwerk ausgebaut. Nach der Fertigstellung des Westhafenkanals 1956 schüttete man den nordöstlichen Teil des Charlottenburger Verbindungskanals zu. Mit dem Bau einer neuen Rampe für Schwerlasttransporte vom Hafenbetreiber Behala gewann der Kanal ab Oktober 2012 wieder zunehmend an Bedeutung. Zuletzt sorgte Behala vor zwei Jahren mit seinem innovativen Schwergutshuttle-Konzept bundesweit für Aufregung. Zusammen mit der Technischen Universität Berlin und anderen Partnern entwickelte Behala das weltweit erste Brennstoffzellen-Schubboot "Elektra" und übernahm es in den Probebetrieb.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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