Baustart für Signa-Turm am Alex
Am Galeria Kaufhof hat der Teilabbruch der Fassade begonnen
An der Galeria Kaufhof hat der Teilabbruch der Fassade begonnen. Die Signa Real Estate zieht dort wie berichtet bis Ende 2025 ein neues Hochhaus hoch. Außerdem wird das Kaufhaus im laufenden Betrieb erweitert.
Der Teilabriss des Galeria-Kaufhof-Gebäudes am Alexanderplatz ist gestartet. Nach Plänen des Architekten Jan Kleihues entsteht auf der Seite zur Karl-Liebknecht-Straße ein 134 Meter hoher Büroturm mit 33 Etagen. „MYND“ heißt das Projekt. Der Name steht für „My Mind“. Außerdem wird das Warenhaus im fünften und sechsten Obergeschoss um eine „eventorientierte Gastronomie“ und im Untergeschoss um eine zusätzliche Geschäftsfläche erweitert, wie Timo Herzberg, Chef der Signa Real Estate informierte. „Mit der Kombination aus hochwertigen Büroflächen im Turm und der Weiterentwicklung des Warenhauses mit einem Food-Culture-Market, Dachterrasse und innovativen Retail-Konzepten wird das ‚MYND‘ zum Highlight am Alexanderplatz.“
Das Warenhaus-Gebäude muss zurückgebaut werden, weil der Turm auf einem Teil des Grundstücks steht. Aus dem Bestandsgebäude werden pro Etage rund 740 Quadratmeter entfernt, damit alt und neu miteinander verbunden werden können. In den kommenden vier Monaten wird ein Teil des Bestandsgebäudes an der westlichen Ecke zur Karl-Liebknecht-Straße abgebrochen. Dabei werden im ersten Schritt 4000 Quadratmeter Natursteinfassade demontiert. Jedes einzelne Fassadenelement wiegt rund 250 Kilogramm. Einige Elemente der Fassade werden laut Signa wiederverwendet.
Architekt setzt Arbeit seines Vaters fort
Architekt Jan Kleihues setzt mit dem Projekt die Arbeit seines Vaters Josef Paul Kleihues fort, nach dessen Plänen der alte Kaufhof nach der Wiedervereinigung modernisiert worden war. „Das Warenhaus und der Turm, der aus diesem erwächst, müssen für sich selbst stehen“, führte Kleihues aus. „Aber genauso sollen sie auch eine Einheit bilden, ein Ensemble. Mit der vertikalen und horizontalen Gliederung der Fassaden haben wir einen klaren, aber unauffälligen Bezug zwischen den beiden Gebäudeteilen hergestellt.“ Architektonische Besonderheit: Der Turm wird auf Pfählen errichtet, die nicht nur dazu dienen, das Gebäude im Boden zu verankern. Die Pfähle werden zugleich geothermisch genutzt und tragen so zum Wärmen und Kühlen des Gebäudes bei. Die bodentiefen Fenster des Turms sollen als Twin-Face-Fassade gestaltet werden. Der Sonnenschutz liegt dabei zwischen zwei Scheiben, so Kleihues. Vorteil: Wenn es windig wird, fahren die Rollläden nicht automatisch hoch, der Schutz vor der Sonne bleibt also. Wenn das Ensemble Ende 2025 fertig ist, soll es unter- und oberirdisch über rund 110 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verfügen.
Voraussetzung für die Baugenehmigung für Signa war, dass von der Schließung bedrohte Karstadt-Filialen in Berlin offen bleiben. Das hatte das Land Berlin mit der Signa Real Estate, die zum Imperium des österreichischen Milliardärs René Benko gehört, ausgehandelt. Bei der Feier zum Beginn des Teilabbruchs, die in einem von Security bewachten Zelt stattfand, waren deshalb auch Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke) und Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) dabei.
Am Alexanderplatz sind wie berichtet insgesamt vier Hochhäuser geplant. Der Signa-Turm ist das dritte Hochhaus. Zwei sind bereits im Bau. Am Einkaufszentrum Alexa baut der russische Investor Monarch den „Alexander Tower“, und neben dem Park Inn Hotel errichtet das Immobilienunternehmen Covivio ein rund 130 Meter hohes Hochhaus. Das vierte Gebäude baut der Investor Hines an der östlichen Spitze des Alexanderplatzes hinter dem Elektronikmarkt Saturn.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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