Auf dem Weg zum Museum der Zukunft
Architekturwettbewerb für Naturkundemuseum läuft bis Juni

Das Museum für Naturkunde zählt zu den meistbesuchten Museen Berlins.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Das Museum für Naturkunde zählt zu den meistbesuchten Museen Berlins.
  • Foto: Ulrike Kiefert
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Für das Naturkundemuseum ist der Architekturwettbewerb gestartet. Im Zentrum des Wettbewerbs steht unter anderem die Gestaltung des Vorplatzes mit barrierefreiem Haupteingang. Das Museum zählt rund eine Million Besucher im Jahr.

Das Museum für Naturkunde soll baulich und thematisch erweitert werden. Der Bund und das Land Berlin hatten das bereits vor gut sechs Jahren entschieden. Rund 660 Millionen Euro sollen in das ambitionierte Projekt fließen. Das sogenannte Bedarfsprogramm für die bauliche Ertüchtigung und Erweiterung ist bereits genehmigt. „Nun können wir endlich die Planungsleistungen ausschreiben und damit den späteren Bauprozess starten“, sagt Stephan Junker. Er ist der Geschäftsführer des Museums an der Invalidenstraße. Auch der Architekturwettbewerb ist gestartet. Bis Juni dieses Jahres soll er entschieden sein.

Im Zentrum des Wettbewerbs stehen die Gestaltung des Vorplatzes mit barrierefreiem Haupteingang, eine moderne Infrastruktur für die Besucher, die Neubauten für Sammlungsstücke und Forschung auf den Höfen und die Gestaltung der Außenanlagen. Mehr Platz soll es dabei auch für neue Forschergruppen und Gastwissenschaftler geben. Wegen Platzmangels sind diese heute teilweise in den alten Laborbereichen des Museums untergebracht. Unter dem Innenhof zwischen dem wiederaufgebauten Ostflügel, dem Thaer-Bau der Humboldt-Universität und dem noch unsanierten Nordflügel sollen zudem in zwei Tiefgeschossen moderne Magazine und Depots entstehen. Auch wertvolle Sammlungen, die seit Ende des Zweiten Weltkrieges in den Kellern des Museums lagern, sollen die Besucher nach dem Umbau sehen können.

Offener und moderner
Forschungsstandort

Aber nicht nur die unvollständige Museumssammlung wird öffentlich wieder zugänglich. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren in strukturierten Prozessen ein Bild darüber verschafft, wie das Museum der Zukunft aussehen kann und welche Funktionen es erfüllen muss“, so Stephan Junker. „Darin fließen Überlegungen ein, wieviel Besuchende wir erwarten und wie wir ihren Aufenthalt gestalten, wie die Sammlung in Zukunft sicher untergebracht wird und gleichzeitig erforschbar ist.“ Bereits seit 2018 arbeitet das Museum in verschiedenen Teilprojekten an der Umsetzung des Zukunftsplans. Ziel ist es, das Museum in den kommenden Jahren zu einem offenen und modernen Forschungsmuseum und relevanten Wissenschaftsstandort weiterzuentwickeln.

Nach Abschluss des Architekturwettbewerbs und der Entscheidung des Preisgerichts ist die Beteiligung der Öffentlichkeit geplant. Einen genauen Zeitplan für die anschließende, bauliche Erweiterung des Museums gibt es bislang aber noch nicht.

Das Berliner Museum für Naturkunde ist das größte Naturkundemuseum in Deutschland. Mehr als 30 Millionen Objekte gehören heute zum Bestand. Und es ist eine Touristenattraktion. 2021 und 2022 besuchten zwei Millionen Menschen das Museum – entweder digital oder direkt. Das waren so viele wie vor der Pandemie. Laut Museum wurden der Wissenspodcast für Kinder „Süßes oder Saurier“ mehr als eine Million Mal gestreamt und die Online-Live-Formate mehr als 250 000 Mal aufgerufen. „Das zeigt das immense Interesse der Gesellschaft am Thema Natur“, sagt Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums. Mit der aktuellen Sonderausstellung „Dinosaurier“, die noch bis Ende November 2023 läuft, wolle das Museum bewusst zum Nachdenken anregen, so Vogel weiter. Über die Gefahren der Klimakrise und das Artensterben.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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