Neuer Schliff für Weltkulturerbe
Auf der Museumsinsel sind die historischen Kolonnaden fertig restauriert

Die Kolonnade mit dem neuen offenen Kopfbau im März 2024. Innen führt eine Rampe entlang. | Foto:  BBR/Niklas Janke
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  • Die Kolonnade mit dem neuen offenen Kopfbau im März 2024. Innen führt eine Rampe entlang.
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Nach der aufwendigen Restaurierung sehen die Kolonnaden auf der Museumsinsel fast wie früher aus. Neu sind der offene Kopfbau-Pavillon am Nordende und eine Rampe für Rollstuhlfahrer.

Ein Großteil der Kolonnaden und der gartenähnliche Kolonnadenhof haben die Sanierungsarbeiten längst hinter sich. Bereits 2010 waren sie fertig instandgesetzt. Zehn Jahre später folgte der letzte Bauabschnitt: der Säulengang am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie.

Dieser Teil der Kolonnaden ist viel jünger. Er war erst 1911 gebaut worden, als die Museumsinsel neue Räume brauchte. In die Jahre gekommen und von der Berliner Luft geschädigt, begannen im Sommer 2020 die Wiederherstellungsarbeiten. Abgestimmt mit dem Landesdenkmalamt demontierten die Restauratoren zunächst stark geschädigte Bauteile. Die wurden dann in der Werkstatt originalgetreu restauriert und später wieder eingefügt. Neu ist, dass die Kolonnaden jetzt freistehen. Denn die zweigeschossigen Einbauten, die mehr Platz brachten, wurden samt Mauerwerkswänden, Treppen, Decken, Ausstattung und Technik entfernt. Aus Platzgründen mussten zuvor eine weit über das Spreeufer hinausragende Arbeitsplattform und ein provisorischer Schiffsanleger für den Antransport der Materialien hergerichtet werden. In den sogenannten Einbauten war zuletzt die Skulpturenrestaurierungswerkstatt der Alten Nationalgalerie untergebracht. Die zog ins Bode-Museum um.

Überholt wurde auch der Kopfbau von 1957 am Nordende der Kolonnaden. Er bekam neue Gründungspfähle und sein Fundament gesichert. Danach gestalteten die Architekten ihn mit den historischen Säulen zu einem offenen Pavillon ohne Außenmauern. Restauratoren setzten die historischen Kapitelle und Säulen instand, teilweise mit neuen Natursteinelementen – gut zu erkennen an den Architraven (Hauptbalken) des Kopfbaus. Letzte Arbeiten an den Freianlagen, der Technik und Beleuchtung endeten jetzt im August. Die Kosten für den letzten Bauabschnitt belaufen sich laut Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) auf rund 13,6 Millionen Euro. Das Bundesamt hatte die Bauleitung. Nutzer der Kolonnaden sind die Staatlichen Museen zu Berlin.

Die ersten Säulengänge auf der Museumsinsel Berlin entstanden zwischen 1853 und 1860 nach dem Entwurf von Friedrich August Stüler. Der Architekt hat auch die Alte Nationalgalerie und das Neue Museum auf der Museumsinsel entworfen. Für die späteren Kolonnaden am Spreeufer und nördlich der Alten Nationalgalerie, erbaut zwischen 1876 und 1878, passten die Architekten Heinrich Strack und Georg Erbkam den ursprünglichen Stüler-Entwurf an. Sie ergänzten ihn um drei quadratische Pavillons mit Kuppeldach. Die Kolonnaden umgeben den Kolonnadenhof als zentralen öffentlichen Ort auf der Museumsinsel. Sie sind heute Unesco-Weltkulturerbe.

Die Kolonnade mit dem neuen offenen Kopfbau im März 2024. Innen führt eine Rampe entlang. | Foto:  BBR/Niklas Janke
Restaurierte Kolonnaden.  | Foto:  Staatliche Museen/David v. Becker
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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