Sumpflandschaft oder Stadtwald
Berlins historische Mitte soll grün werden

Grün soll's werden in Berlins historischer Mitte. Das schlagen die ausgewählten Entwürfe aus der ersten Wettbewerbsphase für das Rathaus- und Marx-Engels-Forum vor. Die präsentierte der Senat jetzt kurzzeitig digital.

Wie soll Berlins historische Mitte aussehen? Darüber wird seit Langem kontrovers diskutiert. So fordert etwa die Stiftung Zukunft Berlin ein ganzheitliches Konzept für das Areal zwischen Rotem Rathaus, Marienkirche und Schloss. Der Senat hat dagegen zunächst, wie berichtet, einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Rathaus- und Marx-Engels-Forums gestartet. Im Zuge dieses Wettbewerbs wurde bereits bekannt, dass der denkmalgeschützte Neptunbrunnen nicht an seinen ursprünglichen Standort vor dem wiederaufgebauten feudalen Stadtschloss zurückkehren, sondern vor dem Roten Rathaus im Park am Fernsehturm stehen bleiben soll.

Nun wurden weitere Details zur künftigen Gestaltung des Areals bekannt. Denn der Senat gewährte kurzzeitig digitale Einblicke in 21 ausgewählte Arbeiten aus der ersten Phase des Wettbewerbs „Freiraumgestaltung Rathaus- und Marx-Engels-Forum Berlin Mitte“. Die Entwürfe der Landschaftsarchitekten und Landschaftsplaner setzen mehrheitlich auf viel Grün, Wasserspiele und reichlich Platz zum Verweilen. Also auf eine parkähnliche Gestaltung der zentralen Stadtfläche und nicht auf eine enge Bebauung. Einige Arbeiten schlagen für das Marx-Engels-Forum eine von Holzstegen durchzogene Sumpflandschaft vor. Andere sehen dort einen Stadtwald, der den Namen „Wald der Republik“ tragen könnte. Weitere Ideen spielen mit Sport- und Spielbereichen wie Beachvolleyballfeldern, Skater-Skulpturen oder Trampolin-Spielecken. Auch ein flächenmäßig größeres Spree-Flussbad, geplant zwischen Humboldt Forum und Bodemuseum, wird vorgeschlagen. Der Senat hatte dafür bereits im Dezember 2019 die Weichen gestellt. Entlang des Spreekanals sollen eine Schwimmstrecke für Sport und Freizeit, eine Biotop-Landschaft und ein Bereich zur natürlichen Reinigung des Spreewassers entstehen.

Die vorgestellten und online diskutierten Entwürfe sollen in der zweiten Wettbewerbsphase auf ihre Machbarkeit hin geprüft werden. Wann sie der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden, steht noch nicht fest. Erste Maßnahmen könnten ab 2024 realisiert werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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