Ein Haus für den Erzbischof und die Berliner
Bernhard-Lichtenberg-Haus bekommt Baugenehmigung
Der Schweizer Architekt Max Dudler baut das katholische Bernhard-Lichtenberg-Haus neben der St. Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz um. Fest steht das schon länger, doch jetzt liegt die Baugenehmigung vor.
Eigentlich sollte der Bau schon Ende März genehmigt sein. Nun haben die Behörden grünes Licht gegeben. „Die Baugenehmigung für das Bernhard-Lichtenberg-Haus liegt vor“, teilt das Erzbistum Berlin als Bauherr mit. „Damit können jetzt die Sanierung und der Teilneubau beginnen.“
Beauftragt ist damit das Architekturbüro von Max Dudler. Sein Entwurf erhielt beim europaweiten Ideenwettbewerb 2013 den Zuschlag. Dudler hat in Berlin unter anderem das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, den Neubau für die Humboldt-Universität realisiert. Nun soll er das Bernhard-Lichtenberg-Haus sanieren und einen Teil neu bauen. Das Bernhard-Lichtenberg-Haus steht im Schatten der St. Hedwigs-Kathedrale auf dem Bebelplatz und war bis Ende 2019 das Pfarrhaus von St. Hedwig und der Wohnsitz der Berliner Bischöfe. Eigentlich sind es zwei Gebäude: der denkmalgeschützte neoklassizistische Altbau von 1914, der im Inneren nur behutsam umgestaltet wird, und der Anbau aus den 70er-Jahren, den ein Neubau ersetzt. Künftig soll das Bernhard-Lichtenberg-Haus wieder Wohnsitz des Erzbischofs sein, und es soll ein Forum werden, in dem sich Menschen begegnen und austauschen. „Wir möchten in unmittelbarer Nähe dieser vielbesuchten Berliner Kultureinrichtungen und auch der Universität einen Ort der Ruhe jenseits der Menschenströme schaffen, der zum Austausch und Verweilen einlädt“, beschreibt Max Dudler das neue städtebauliche Ensemble aus Kathedrale, Alt- und Neubau.
Café, Seminarräume, Buchhandlung
Und konkret soll es so aussehen: Ins Erdgeschoss des neuen Bernhard-Lichtenberg-Hauses sollen ein öffentliches Café, ein Schau- und Hörraum und eine kleine Buchhandlung einziehen. Im ersten Stock ist ein großer Vortragssaal geplant, eine Etage höher ein kleiner Saal und Seminarräume. In den beiden Obergeschossen darüber sind Wohnungen vorgesehen, unter anderem für den Erzbischof. Und die sollen möglichst schlicht ausfallen, inklusive Repräsentations- und Empfangsräumen. Außen bekommt der Neubau eine Natursteinfassade und rückt vom Altbau leicht ab. „Das schafft eine Öffnung hin zur Französischen Straße, die der Kathedrale neue Präsenz verleiht“, informiert der Bauherr. An der Nordfassade nimmt eine Kolonnade den Besucher vom Bebelplatz auf und leitet ihn zum Forum und zum Café. Ein zurückgezogener Platz dient als Außenraum für das Café.
Erinnerung an Namensgeber
Bernhard Lichtenberg
Auch an den Namensgeber Bernhard Lichtenberg, dessen Grab in der St. Hedwigs-Kathedrale liegt, soll im Neubau erinnert werden. Mit Gedenktafeln oder einem Stolperstein vor dem Haus. Während im offenen Neubau über Theologie diskutiert und Veranstaltungen angeboten werden sollen, bleibt der sanierte Altbau für Büros des Erzbischofs reserviert.
Im Juni 2024 soll das Bernhard-Lichtenberg-Haus fertig sein, dann will auch die sanierte St. Hedwigs-Kathedrale wiedereröffnen. Die Baukosten für den Alt- und Neubau werden auf 60 Millionen Euro geschätzt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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