Visionen für das Nikolaiviertel
Bezirk startet Fragebogenaktion zur zukünftigen Entwicklung des denkmalgeschützten Kiezes

Für das Nikolaiviertel soll jetzt eine Quartiersvision entwickelt werden. | Foto: Wolfgang Bittner
  • Für das Nikolaiviertel soll jetzt eine Quartiersvision entwickelt werden.
  • Foto: Wolfgang Bittner
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Bis Anfang 2020 will das Bezirksamt eine Quartiersvision für das Wohn- und Geschäftsviertel rund um die mittelalterliche Nikolaikirche entwickeln. Anwohner, Gewerbetreibende und Interessierte werden bis Mitte September zu ihren Wünschen befragt, die in vertiefende Workshops einfließen.

Seit Jahren gibt es Diskussionen und Streit darüber, was im historischen Nikolaiviertel möglich ist. Ein Beispiel ist der gescheiterte Versuch der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), der fast alle Gebäude im Nikolaiviertel gehören, die charakteristischen Arkadengänge zu schließen, um so die Geschäfte zu vergrößern. Seit Anfang 2018 steht das Vorzeigeprojekt der DDR unter Denkmalschutz.

Die Keimzelle Berlins wurde zwischen 1983 und 1987 zur 750-Jahr-Feier nach Plänen der Architekten Günter Stahn, Rolf Ricken, Heinz Mehlan und anderen auf altem Stadtgrundriss rekonstruiert. Es existiert auch eine städtebauliche Erhaltungssatzung, die Veränderungen erschweren soll.

Jetzt startet das Bezirksamt einen weiteren Versuch, mit einer Quartiersvision die Weichen für die Zukunft zu stellen. Vom 1. August bis 15. September kann jeder auf der Bezirksamtswebsite unter www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/buergerbeteiligung/ seine Meinung zum Ist-Zustand des Nikolaiviertels äußern und Anregungen für die zukünftige Entwicklung des Viertels geben. In Workshops soll dann bis Dezember eine Quartiersvision entwickelt werden. Darin sollen Anfang 2020 „Handlungsempfehlungen für die zukünftigen Nutzungen, Vernetzungen und die Entwicklung von wirtschaftlichen, stadtplanerischen, kulturellen, kreativen und nachbarschaftlichen Potenzialen“ gegeben werden.

Annett Greiner-Bäuerle begrüßt das Projekt und kooperiert mit dem Bezirksamt. Die Vorsitzende der IG Nikolaiviertel arbeitet mit ihrem Verein schon länger an einem Leitbild und fordert, dass am Ende des Quartiersvision-Prozesses auch umsetzbare Empfehlungen stehen. „Wir brauchen nicht das fünfte Gutachten fürs Nikolaiviertel, sondern eine realistische Arbeitsgrundlage“, sagt die Chefin vom Georgbräu. Dabei geht es um die Außengestaltung der Läden und Häuser oder Veranstaltungen im Denkmalkiez. Es mache keinen Sinn, schöne Veranstaltungen um die Nikolaikirche zu planen, wenn der Denkmalschutz das ablehnt, nennt Annett Greiner-Bäuerle ein Beispiel.

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft wollen auf jeden Fall, dass der neue U-Bahnhof Rotes Rathaus den Zusatz Nikolaiviertel bekommt. Die BVV unterstützt das.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 104× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 441× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 407× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 840× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.