Brücken, Straßen, Radwege oder Uferwände – Senat investiert in die Infrastruktur

Der megabreite Mittelstreifen auf der Karl-Marx-Allee wird zugunsten neuer Radstreifen auf zehn Meter Breite reduziert. | Foto: Dirk Jericho
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Nach 20 Jahren Sparwahn investiert der Senat jetzt wieder in die Infrastruktur. Insgesamt 104 Millionen Euro fließen 2018 und 2019 in Erhalt, Aus- oder Neubau von Brücken, Straßen, Gehwegen, Radwegen und Wasserbauwerken.

„An der Infrastruktur wurde in den letzten 20 Jahren zu viel gespart. Ein riesiger Instandhaltungsschuldenberg wurde aufgehäuft. Diesen bauen wir jetzt ab. Die Trendwende ist eingeleitet“, sagte Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) bei der Vorstellung des Sanierungsprogramms. Um die Bauoffensive zu wuppen, werden 45 neue Ingenieure im Bereich Tiefbau eingestellt. 2017 wurden bereits etliche Bauprojekte fertiggestellt oder neu begonnen. Nach zwei Jahren Staustress wurde im vergangenen August zum Beispiel die sanierte Bösebrücke an der Grenze zwischen Pankow und Gesundbrunnen wieder freigegeben. Auch an anderen Stellen profitiert Mitte von den Investitionen.

Für die Sanierung der Roßstraßenbrücke über den Spreekanal zur Fischerinsel (1,7 Millionen Euro) wurden 2017 schon Leitungsbrücken errichtet. Ab August wird sie zur Staufalle, weil sie für ein Jahr komplett gesperrt werden muss. 2019 startet auch die Sanierung der Nordhafenbrücke (3,7 Millionen Euro), die den Nordhafen im Bereich Heidestraße/Sellerstraße überspannt. Um von der Kieler Straße in das neue Stadtviertel der Europacity entlang der Heidestraße zu kommen, wird ab August eine Fußgängerbrücke über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal zum Stadtplatz gebaut (2,8 Millionen Euro).

Bei den Straßen gehört der komplette Neubau der Holzmarktstraße (4,2 Millionen Euro) zu den Großprojekten im Citybezirk. Noch bis Sommer ist der Bereich von Alexanderstraße bis Lichtenberger Straße Baustelle. Die 44 Meter breite Schneise wird neu aufgeteilt. Die Fahrbahnen erhalten jeweils zwei Fahrstreifen, einen durchgehenden Parkstreifen sowie beidseitige Radfahrstreifen. Der Mittelstreifen wird auf sechs Meter Breite reduziert und mit 56 Schrägparkplätzen versehen. Dazwischen werden 69 Ulmen gepflanzt.

Wenn im Herbst alles fertig ist, buddeln die Tiefbauer bereits am größten Straßenprojekt in Mitte. Die parallel zur Holzmarktstraße verlaufende Karl-Marx-Allee wird zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz komplett neu gemacht. Die megabreite Piste – zu DDR-Zeiten Aufmarschgebiet für die Mai-Demonstrationen – wird bis Ende 2020 für 13,2 Millionen Euro saniert. Um Platz für neue Radstreifen zu schaffen, wird der überbreite Mittelstreifen auf zehn Meter reduziert. Parkplätze, die dadurch verloren gehen, werden am Rand eingerichtet. Beleuchtung und Stadtmöbel werden denkmalgerecht instandgesetzt. Zukünftig hat die Karl-Marx-Allee auf beiden Seiten zwei statt bisher drei Fahrspuren.

Bei den Wasserbauwerken steht der Neubau der Uferbefestigung am Wikingerufer zwischen der Gotzkowskybrücke und der Wullenweberstraße auf der Liste. 19,6 Millionen Euro sind dafür ab Sommer veranschlagt. Für den Ausbau und die Renaturieung der Panke in Mitte und Pankow stehen von 2019 bis 2025 mehr als 28 Millionen Euro zur Verfügung.

Details zu den Bauvorhaben des Senats gibt es im Internet unter http://asurl.de/13sl.
Der megabreite Mittelstreifen auf der Karl-Marx-Allee wird zugunsten neuer Radstreifen auf zehn Meter Breite reduziert. | Foto: Dirk Jericho
Neue Rad- und Parkstreifen auf der Karl-Marx-Allee. | Foto: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK)
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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