Mehr Platz für Beamte
Bundesfinanzministerium bekommt Neubau
Für den Ergänzungsbau des Bundesfinanzministeriums ist der Städtebau-Wettbewerb beendet. Der Siegerentwurf kommt aus zwei Architektenbüros. Der „klimaneutrale“ Neubau entsteht an der Wilhelmstraße gegenüber vom Hauptsitz des Ministeriums.
Das Bundesfinanzministerium erhält bis 2029 einen Ergänzungsbau auf dem Gelände der nördlichen Wilhelmstraße direkt gegenüber vom Hauptsitz des Ministeriums. Das residiert dort im historischen Detlev-Rohwedder-Haus. Die bisher als Parkplatz genutzte Fläche ist eine der letzten großen Baulücken im Stadtzentrum. Nun wird sie geschlossen.
Ein erster Schritt dorthin war der städtebauliche Wettbewerb. Der ist jetzt beendet. Gewinner sind
Staab Architekten aus Berlin mit arc.grün aus Kitzingen . Mit ihrem Entwurf für ein „klimaneutrales Gebäude“ zwischen Europahaus und den Gedenkstätten im Umfeld hatten sie sich gegen 14 Finalisten durchgesetzt. Der nächste Schritt ist der Architekturwettbewerb. Ab 2024 soll Baustart sein, die Fertigstellung ist für das Jahr 2029 geplant. Die Kosten liegen bei rund 322 Millionen Euro.
Trotz seiner beeindruckenden Größe ist das Detlev-Rohwedder-Haus für die vielen Bundesfinanzbeamten zu klein geworden. Die Mitarbeiter arbeiten in Berlin bereits über mehrere Standorte verteilt. Der Neubau auf einer Fläche von rund 13 000 Quadratmetern soll das dezentrale Arbeiten überflüssig machen. Laut Ausschreibungsunterlagen bekommt der Ergänzungsbau einen Konferenzzentrum, eine Großkantine, und er wird Sitz der Bundesfinanzakademie. Außerdem sind ein geschlossener Sicherheitsbereich für die Leitung des Ministeriums sowie eine Tiefgarage mit 155 Pkw- und 300 Fahrradstellplätzen geplant.
Es ist aber nicht das einzige Bauvorhaben der Bundesregierung im Stadtzentrum. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bundesfinanzministerium erhält der Bundesrat ein neues Besucherzentrum. Der Neubau entsteht gerade auf einer schmalen Freifläche zwischen Bundesrat und dem östlichen Rand des Leipziger Platzes. An dem Bundesrat-Projekt wird seit April 2020 gearbeitet. Bis 2024 soll es fertig
Das Detlev-Rohwedder-Haus wurde 1935 von den Nationalsozialisten als Sitz des Reichsluftfahrtministeriums errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte es die DDR-Regierung als Haus der Ministerien. Dort wurde am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet. In den 1990er Jahren zog die Zentrale der Treuhandanstalt dort ein. Seit 1999 ist es Sitz des Bundesfinanzministeriums. Das Haus trägt seit 1992 den Namen Detlev Rohwedders. Der zweite Präsident der Treuhandanstalt war 1991 unter bislang ungeklärten Umständen ermordet worden.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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