Dekra moniert morsche Balken und andere schwere Mängel / Bezirk dementiert

Mitte. Das private Prüfunternehmen Dekra zeichnet wie in den Vorjahren erneut ein düsteres Bild vom Zustand der öffentlichen Spielplätze.

Nach dem kürzlich veröffentlichten Bericht seien alle per Stichprobe überprüften Spielplätze "unverändert gefährlich". Dekra-Sicherheitsexperte Frank Hoffmann hat bei seinen Kontrollen "lose Befestigungen, Reckstangen und Geländer, hervorstehende Schrauben, defekte Sitzflächen, gesplitterte und morsche Balken sowie verschmutzte Sand- und Spielflächen" festgestellt und bezeichnet den Zustand auf Berlins Spielplätzen als "besonders dramatisch". Das Ergebnis ist allerdings alles andere als repräsentativ. Die Dekra hat lediglich elf Spielplätze überprüft. In Berlin gibt es Tausende; allein Mitte hat 273 öffentliche Spielplätze. Dazu kommen viele weitere auf privaten Grundstücken. Welche Spielplätze die Dekra so stark beanstandet, wollte Hoffmann nicht verraten, um "niemanden an den Pranger zu stellen". Die Prüffirma weist in ihrer Presseerklärung zu den Stichproben in lediglich zwei Bezirken auf die für öffentliche Spielplätze vorgeschriebenen Wartungsintervalle hin. So müssen die Ämter jeden Spielplatz wöchentlich kontrollieren. Genauere Prüfungen sind monatlich Pflicht und einmal im Jahr ist eine Hauptinspektion fällig. Auch die Dekra übernimmt diese Jobs im Auftrag der Bezirke, für etwa 100 Spielplätze in Berlin, wie Frank Hoffmann sagte.

Für Jürgen Götte vom für Spielplätze zuständigen Grünflächenamt sind die jährlich wiederkehrenden Behauptungen der Dekra von den gefährlichen Spielplätzen unhaltbar. "Alle Spielplätze sind verkehrssicher", so Götte. Gefährliche Spielgeräte mit losen Schrauben oder morschen Balken gebe es nicht. "Die Geräte werden von unseren Leuten bei den Kontrollen sofort gesperrt oder abgebaut, wenn solche Mängel auftreten", so der Fachmann. Die zunehmende Vermüllung der Spielplätze hingegen sieht auch der Bezirk als ein großes Problem. Schuld daran sind die drastischen Sparmaßnahmen, wie der Chef des Straßen- und Grünflächenamtes, Harald Büttner, sagt. Er muss bis 2016 über 40 Reinigungsstellen abbauen. Allein in diesem Jahr müssen elf Parkpfleger gehen.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 122× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 790× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 112× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.