Rouge für gealterten Stadtplatz
Der Gendarmenmarkt hat seine Schönheitskur fast hinter sich

Die Hauptarbeiten auf dem Gendarmenmarkt sind beendet.  | Foto:  Grün Berlin/Manuel Frauendorf
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Einer der schönsten Plätze Berlins zeigt sich bald wieder den Berlinern. Der Gendarmenmarkt hat die gröbsten Bauarbeiten hinter sich. Ab Februar lädt er wieder zu Classic Open Air und anderen Events ein.

Nach zwei Jahren Bauzeit sind die Hauptbauarbeiten auf dem Gendarmenmarkt abgeschlossen. Darüber informierte die landeseigene Grün GmbH, die den 300 Jahre alten Platz zwischen Deutschem und Französischem Dom im Auftrag des Landes saniert und klimafit gemacht hat. Bauarbeiter erledigen jetzt noch Restarbeiten für die technische Abnahme Ende Januar. Überprüft werden dabei alle Anlagen der fünf Kilometer langen Trinkwasser- und Schmutzwasserleitungen, der Elektroversorgung und das Regenwassermanagement auf ihre Funktion und Sicherheit. Das gilt auch für die neuen Natursteinbeläge. Ist alles paletti, wird der Platz für die Berliner und Millionen Stadtbesucher im Februar komplett freigegeben.

Der 14 000 Quadratmeter große historische Platz ist seit Oktober 2022 saniert worden. Er werde „nachhaltig, denkmalgerecht und tourismusnah umgestaltet“, hieß es, da die intensive Nutzung des Platzes deutliche Spuren hinterlassen habe. Zunächst wurde auf dem Platz gebohrt, gegraben und geschürft, um vermutete Munition und andere Kampfmittelreste zu finden. Anschließend begannen die Tiefbauarbeiten. Rund 6000 Tonnen Natursteinpflaster mussten abgetragen werden. Denn unterirdisch erhielt der Gendarmenmarkt ein rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser. Die alten Leitungen verliefen bisher oberirdisch und funktionierten nur temporär. Jetzt sorgen mehr als 50 versenkbare Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüsse und rund 30 Stromanschlüsse unter der Erde dafür, das Konzerte und der Weihnachtsmarkt auch unabhängig von der Infrastruktur des Konzerthauses stattfinden können. Laut Grün GmbH verkürzen sich damit die Zeiten für den Aufbau und Abbau erheblich.

Zwei Jahre lang war hier Betreten verboten.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Zwei Jahre lang war hier Betreten verboten.
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Dazu bekam der Platz ein nachhaltiges Regenwassermanagement. Das fängt den Regen auf und leitet ihn direkt ins Grundwasser statt in die Kanalisation. Unterirdische technische Anlagen reinigen das Regenwasser vor und sammeln es bei Starkregen. Die Speicherkapazität der sechs Rigolen liegt bei 480 Kubikmetern Wasser. Die alternative Lösung entlastet das Berliner Kanalnetz und verhindert lokale Überschwemmungen. Danach wurden sieben Tonnen neuer Naturstein nach historischem Vorbild verlegt.

Laut Plan sollte der Gendarmenmarkt bis Dezember 2024 fertig sein. Das ist dann auch so passiert. Und das, obwohl dort mehrere Bauvorhaben parallel liefen: von Stromnetz Berlin, den Wasserbetrieben, der BVG und der Berliner Energie und Wärme AG. Der Senat hat den Umbau mit rund 21 Millionen Euro finanziert. Ganz am Anfang hatte man noch sechs Millionen Euro kalkuliert. Doch das "Schwammstadt"-Vorzeigeprojekt war immer wieder verschoben worden, weil man sich nicht einigen konnte. 2015 nahm der Senat dem Bezirksamt Mitte das Bauprojekt, wie berichtet, schließlich ab. Erste Sanierungspläne gab es für den Gendarmenmarkt schon 2009.

Die Hauptarbeiten auf dem Gendarmenmarkt sind beendet.  | Foto:  Grün Berlin/Manuel Frauendorf
Zwei Jahre lang war hier Betreten verboten.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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