Deutsches Theater: Probebühnenzentrum feiert Richtfest
Die Schauspieler des Deutschen Theaters können ab kommenden Sommer im neuen Probebühnenzentrum im Hof des Theaters ihre Stücke einstudieren. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Kulturstaatssekretär Tim Renner und DT-Intendant Ulrich Khuon haben am 25. August Richtfest gefeiert.
Mit dem Neubau endet eine seit Jahrzehnten "schwierige Situation", wie Khuon sagte. Das alte Probenhaus mit einer Minibühne war marode und wurde 2013 abgerissen. Die Mitarbeiter hatten das Gebäude nur "das graue Haus genannt", wie Architekt Stephan Schütz vom Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp) sagte. Seit dem Abriss proben die Schauspieler an verschiedenen Orten in der Stadt.
In dem neuen Probebühnenzentrum sind drei Probebühnen übereinander. Die Bühne im Erdgeschoss ist für die Kammerspiele reserviert. Darüber gibt es zwei weitere, je 500 Quadratmeter große Bühnen für das Deutsche Theater. Eigentlich sollte aus Kostengründen nur eine Probebühne mit Drehbühnentechnik ausgestattet werden. Doch dank einer Spende des Theater-Freundeskreises von 50 000 Euro konnte eine zweite Bühne drehbar gebaut werden. Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist ein Keller für Werkstätten und Lagerflächen. Die Kulissen werden nun in Zwischengeschossen gelagert. "Das geht aber", sagte Intendant Ulrich Khuon zu dem Kompromiss. Der frühere Chef des Hamburger Thalia Theaters hatte sein Engagement in Berlin 2009 an die Bedingung geknüpft, dass die Probebühnen gebaut werden. Wegen des Kellerwegfalls ist nur eine Probebühne neun Meter hoch. Diese Deckenhöhe sollten wie die Originalbühne im Theater ursprünglich alle drei Etagen haben. Jetzt ist die untere Bühne für die Kammerspiele vier Meter, die obere nur sechs Meter hoch. In dem L-förmigen Baukörper gibt es auch Platz für Garderoben, Büros und Sanitäranlagen.
Im Vorfeld gab es lange Verhandlungen mit den Denkmalschützern. Das Probebühnenzentrum hinter dem Gebäude des Deutschen Theaters und der Kammerspiele grenzt an den Campus Nord der Humboldt-Universität. Denkmalschützer hatten Bedenken, weil der Neubau sich direkt an das von Carl Gotthard Langhans 1790 erbaute Anatomische Theater anschließt. Um eine "Blickbeziehung in den Park herzustellen", wurde eine große Fensterfront zwischen Verwaltungstrakt und Bühnenturm eingebaut, wie Architekt Stephan Schütz sagte. Das Projekt war mit 12,5 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Und dabei wird es, eher selten bei öffentlichen Bauvorhaben, auch bleiben. Laut Schütz liege man voll im Zeit- und Kostenplan. "Wir haben sogar noch einen Puffer", so der Architekt.
Insgesamt verfügt das Deutsche Theater dann über vier Probebühnen. Bereits 2011 wurde eine auf dem Hinterbühnenmagazin aufgestockt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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