Flussbad e.V. will Spreekanal zum Ort der Begegnung machen

207 Schwimmer waren beim Flussbad-Pokal 2016 dabei. | Foto: Regina Friedrich
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Mitte. Baden in der Spree. Was vor mehr als hundert Jahren noch ganz normal war, gilt heute eher als kühne Idee. Jan Edler hatte sie, gemeinsam mit seinem Bruder Tim Anfang der 1990er Jahre.

Die beiden Architekten dachten darüber nach, was man mit dem Spreekanal, dieser vermutlich größten innerstädtischen Brache, anfange könnte. Zuschütten? Diese Überlegung wurde bereits früh verworfen. Dann also ein Flussbad. Keine Badeanstalt, sondern ein Ort mitten in der Stadt, an dem die Menschen wieder mit Wasser in Kontakt kommen und seine Qualitäten schätzen lernen. Aus der Idee wurde ein Konzept, das 2011 mit dem Holcin Awards Gold der Region Europa und ein Jahr später mit dem Global Holcim Award Bronze für nachhaltige Projekte ausgezeichnet wurde. Das brachte vermehrt Aufmerksamkeit.

2012 gründete sich der Verein Flussbad e. V. Er gibt ein Jahresheft heraus, veranstaltet Stammtische und Führungen sowie den Berliner Flussbad-Pokal. Den nächsten gibt es wieder am 2. Juli 2017.

Mit Lottogeldern wurde 2014 eine Machbarkeitsstudie für das Flussbad Auftrag gegeben. Fazit: Die Idee funktioniert. Denn zum Konzept eines Flussbades gehört auch, das Spreewasser ökologisch zu reinigen, zum Beispiel mit einem natürlichen Pflanzenfilter. Wie das geht, kann man sich im kommenden Frühjahr gleich hinter dem Auswärtigen Amt ansehen. Dort wird ein Schiff ankern mit einem Testfilter an Bord. Gleich daneben entsteht eine Holzterrasse mit einem kleinen Pavillon und einer Ausstellung zum Flussbad-Projekt. Die Terrasse folgt den alten Grundrissen der einst wohl prächtigsten Badeanstalt im kaiserlichen Berlin. Die Terrasse soll als Informations- und Diskussionsplattform dienen sowie als Ort für Veranstaltungen rund um das Thema nachhaltige Stadtentwicklung.

Bis 2018 erhält das Projekt Flussbad Fördermittel aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Damit können zahlreichen Aktivitäten unterstützt werden, um eine Entscheidungsgrundlage für die Politik zu schaffen. Zumindest die neue Koalition hat sich schon entschieden. Sie will das Baden in der Spree ermöglichen und unterstützt die Realisierung entsprechender Projekte wie das Flussbad Berlin, heißt es dort auf Seite 217. ReF

Autor:

Regina Friedrich aus Wilmersdorf

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