Baupreis für Bühnenturm
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin (HfS) gewinnt Deutschen Hochschulbaupreis
Die Schauspielhochschule Ernst Busch hat für ihren neuen Zentralcampus an der Zinnowitzer Straße gemeinsam mit den Architekten vom Büro Ortner & Ortner Baukunst den Deutschen Hochschulbaupreis 2020 gewonnen.
Seit Ende 2017 lernen, proben und spielen die Schauspielstudenten in den früheren Opernwerkstätten am Nordbahnhof. Die Architekten vom Büro Ortner & Ortner Baukunst haben die ehemaligen Theaterwerkstätten behutsam saniert und umgebaut. In den 1939 errichteten Fabriketagen gibt es Seminarräume, Probebühnen und Studios für die Schauspielkurse.
Besonders markant ist der 24 Meter hohe Bühnenturm mit Holzfassade, der an die Stirnseite der historischen Werkstätten angebaut wurde. Dort befinden sich zwei Bühnenetagen mit modernster Technik. Die Architekten haben historische Spuren der Theaterfabrik erhalten und alle originalen Wände oberhalb 2,30 Metern mit Schmauchspuren, Löchern und aufgeplatzter Farbe als Stilelement erhalten. „Das Gebäude wird durch seinen Werkstattcharakter geprägt, der einer kreativen Arbeitsatmosphäre zuträglich scheint“, heißt es in der Jury-Begründung. „Der rohe, unfertige Gebäudeeindruck in Innenraum und Fassade wird auch kontrovers diskutiert (...) Die Theaterprobe, das Unfertige, noch nicht Vorzeigbare, wird zum Konzept“, so die Jury.
15.000 Euro Preisgeld
Der Deutsche Hochschulbaupreis wurde von der Deutschen Universitätsstiftung (DUS) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zum fünften Mal ausgelobt. Die Auszeichnung wird durch die Eberhard-Schöck-Stiftung mit einem Preisgeld in einer Gesamthöhe von 25.000 Euro unterstützt. Die Ernst-Busch-Schauspielschule hat für die Auszeichnung „Deutscher Hochschulbaupreis 2020“ 15.000 Euro bekommen. Der Rest ging an die Hochschule Esslingen sowie die Kunstakademie Münster als weitere Preisträger. Mit dem Hochschulbaupreis werden jeweils die Bauherren und die Architekten ausgezeichnet. Um den Preis haben sich 21 Hochschulen mit 21 Bauprojekten aus sieben Bundesländern beworben.
„Wir freuen uns sehr, dass der Ort, an dem wir seit Oktober 2017 erfolgreich unsere Studiengänge Schauspiel, zeitgenössische Puppenspielkunst, Regie, Dramaturgie und Choreographie unter einem Dach vereint haben, diese große Aufmerksamkeit erfährt. Wir hoffen, dass wir bald nach der Corona-Pandemie wieder in unser großartiges Gebäude zurückkehren können“, sagt Holger Zebu Kluth, Rektor der HfS. Er sollte den Hauptpreis eigentlich gemeinsam mit Manfred Ortner und Roland Duda vom Architektenbüro Ortner & Ortner Baukunst im Rahmen der zwölften Gala der Deutschen Wissenschaft am 6. April überreicht bekommen. Doch die Gala wurde in diesen Corona-Zeiten von den Veranstaltern, dem Deutschen Hochschulverband und der DUS, abgesagt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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