Bauarbeiter müssen zur Schule
In den Sommerferien laufen Sanierungsarbeiten an 221 Bildungseinrichtungen
Schüler sind raus, Klassenräume sind frei. In 21 berufsbildenden Schulen und Oberstufenzentren sowie 200 Schulen haben jetzt Bauarbeiter das Sagen.
Die Bezirke und die für Berufsschulen zuständige Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) haben für die Ferien Baumaßnahmen für insgesamt 303 Millionen Euro gemeldet. Das geht aus einem Schreiben der Senatsbildungsverwaltung hervor. Die geplanten Maßnahmen umfassen die Sanierung von Dächern, Fassaden, Fenstern, Fußböden, Elektroanlagen, Turnhallen, Mensaräumen, Fachräumen, Sanitär- und Heizungsanlagen sowie die Erweiterung oder den Umbau bestehender Schulgebäude. Nicht alle Projekte werden in den sechswöchigen Ferien fertig; größere Baumaßnahmen laufen danach weiter.
Das meiste Geld wird in Mitte verbaut. Dort stehen 64 Millionen Euro für neun Schulen auf der Liste. Der Neu- und Umbau der Charlotte-Pfeffer-Schule zu einer Sonderschule macht allerdings allein 34,6 Millionen Euro aus. Die 21 Oberstufenzentren verbauen 20 Millionen Euro. In Spandau stehen Schulsanierungen für 42 Millionen Euro auf dem Programm, in Friedrichshain-Kreuzberg 36 Millionen. Am wenigsten investiert das Bezirksamt Reinickendorf. Für die 22 gemeldeten Schulen sind 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Dort geht es eher um kleinere Maßnahmen wie Beleuchtungsanlagen und Fluchtlicht am Georg-Herwegh-Gymnasium oder Umzug des Lehrerzimmer mit Umbau des Sekretariats an der Grundschule am Schäfersee. Größtes Projekt ist mit 300 000 Euro die Fassaden- und Dachsanierung an der Albrecht-Haushofer-Schule.
In Pankow (insgesamt 24 Millionen Euro für Sanierungsprojekte in 26 Schulen) nennt die Taskforce Schulbau von Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) die Sanierung des Direktorenhauses des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums als Beispiel. Im denkmalgeschützten Ludwig-Hoffmann-Bau werden mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ Klassenzimmer und eine Bibliothek eingerichtet. Auch ein zweites Treppenhaus mit Aufzug wird in den historischen Klinkerbau integriert. Die Sanierung kostet 3,6 Millionen Euro; davon werden 1,1 Millionen Euro in den Sommerferien verbaut.
Der Senat investiert in den kommenden Jahren 5,5 Milliarden Euro in die Sanierung und in den Bau von Schulgebäuden. Die Arbeiten laufen in den Ferien auf Hochtouren, „damit die Schüler während der Schulzeit möglichst ohne Lärm und Schmutz lernen können“, so Scheeres.
Eine Übersicht aller Baumaßnahmen gibt es auf der Internetseite der Berliner Schulbauoffensive www.berlin.de/schulbau/schulbau-in-den-ferien.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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