Initiativen wollen Wohnviertel verhindern

"Luxor" gestattet einen abenteuerlichen Spielspaß in den ägyptischen Grabkammern. | Foto: Dirk Jericho
  • "Luxor" gestattet einen abenteuerlichen Spielspaß in den ägyptischen Grabkammern.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Frank Luhn

Mitte. Am 20. Januar um 18 Uhr wollen das Bezirksamt, die Groth-Gruppe und die Architekten in der Ernst-Reuter-Oberschule, Stralsunder Straße 57, die weiteren Schritte zur geplanten Bebauung am Mauerpark erläutern. Bürgerinitiativen wollen das Wohnviertel per Bürgerentscheid verhindern

Der Konflikt über das geplante Wohngebiet mit zirka 470 Wohnungen und rund 200 Studentenapartments, das die Groth-Gruppe nördlich der Gleimbrücke ab diesem Jahr bauen will, geht in die entscheidende Runde. Der Bebauungsplan für das 3,5 Hektar große Viertel, mit dem Baurecht auf der bisherigen Gewerbefläche geschaffen werden soll, wird im ersten Halbjahr öffentlich ausgelegt, wie Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) auf eine Grünen-Anfrage in der BVV mitteilt. Die für November geplante Auslegung des B-Planentwurfs 1-64a hatte sich wegen "komplizierter Abstimmungen" unter anderem zur Erschließung des Gebiets verzögert.

Im sogenannten Mauerparkvertrag hatten sich 2012 der Senat und der damalige Grundstückseigentümer, die österreichische Immobilienfirma CA Immo, auf das umstrittene Tauschgeschäft geeinigt: Berlin bekommt fünf Hektar Fläche zur Mauerparkerweiterung auf Weddinger Seite südlich des Gleimtunnels, wenn im Norden gebaut werden darf. Außerdem bleiben die zwei Hektar an der Bernauer Straße als Flohmarkt und Biergarten erhalten. Bauunternehmer Klaus Groth hatte kurz nach Vertragsunterzeichnung das Filetgrundstück von der CA Immo gekauft und ist in den städtebaulichen Vertrag eingestiegen. Sollte die BVV keinen Bebauungsplan beschließen und es somit kein Baurecht für das Wohnviertel geben, wird der gesamte Deal rückabgewickelt. Der Senat müsste dann hohe Entschädigungszahlungen leisten. Die Frist im Mauerparkvertrag, bis zu der Baurecht geschaffen werden sollte, ist längst abgelaufen. Sie wurde per Änderungsvertrag bereits auf den 31. Dezember 2014 verlängert. Wie Spallek sagt, wird derzeit über eine letztmalige Verlängerung verhandelt. Die Mauerpark-Allianz, ein Bündnis verschiedener Anwohnerinitiativen, will das massive Wohngebiet neben der Jugendfarm Moritzhof verhindern. Sie ruft die Bürger auf, bei der öffentlichen Auslegung des B-Planentwurfs schriftlich Einwände einzureichen. Bereits 2011 war wegen Tausender Anwohnereinwände und Proteste das Bebauungsplanverfahren abgebrochen worden. Heiner Funken von der Mauerpark-Allianz geht davon aus, dass auch diesmal viele eingehen. "Eine derart deutliche und wiederholte Ablehnung der Baupläne wird ihre Wirkung auf die zuständigen Bezirksverordneten nicht verfehlen", so Funken. Die Mauerpark-Allianz hat auch angekündigt, ein Bürgerbegehren gegen die Bebauung zu starten, sobald die Bebauungspläne ausgelegt sind. Sollte das Bezirksamt das Bürgerbegehren für zulässig erklären und mindestens drei Prozent der Wahlberechtigten in den darauffolgenden sechs Monaten unterschreiben, kommt es zum Bürgerentscheid.

Ist bis dahin der Mauerpark-Bebauungsplan noch nicht festgesetzt, müsste das Verfahren vier Monate ruhen und könnte erst fortgeführt werden, wenn der Bürgerentscheid für die Initiatoren negativ ausgeht. Spallek schließt nicht aus, dass durch das Bürgerbegehren die Fristen im Mauerparkvertrag zur Schaffung von Baurecht nicht gehalten werden können. Das Wohnviertel wie die Parkerweiterung seien dann "infrage gestellt, weil bei Ausübung des Rücktrittsrechts die für den Park vorgesehenen Flächen wieder an den bisherigen Eigentümer zurückfallen", erklärt der Stadtrat.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 90× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 428× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 398× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 830× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.