"Neuer Typ eines Hochhauses"
Jury kürt zwei Entwürfe für Central Tower

So soll der Central Tower nach dem Entwurf der Dänin Dorte Mandrup aussehen.  | Foto:  HB Reavis Germany
3Bilder
  • So soll der Central Tower nach dem Entwurf der Dänin Dorte Mandrup aussehen.
  • Foto: HB Reavis Germany
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Für den „Central Tower Berlin“ hat die Jury nicht nur einen, sondern zwei Entwürfe zur Weiterbearbeitung empfohlen. Der 115 Meter hohe Büroturm entsteht unweit vom Alexanderplatz.

Es ist das letzte noch unbebaute Grundstück an der Jannowitzbrücke. Dort, an der Kreuzung Stralauer Straße und Alexanderstraße, sollte eigentlich ein Hotel hin. Die neue Grundstücksbesitzerin HB Reavis aus Luxemburg plant nun aber den Bau eines bis zu 115 Meter hohen Büroturms. Wie der einmal aussehen soll, steht noch nicht fest. Denn beim städtebaulichen Werkstattverfahren, das nun abgeschlossen ist, entschied sich die Fachjury für zwei Hochhausentwürfe: von Dorte Mandrup aus Kopenhagen und Müller Reimann aus Berlin. Jurypräsident Jörg Springer kommentierte das Ergebnis so: „Dass hier trotz der durchweg sehr hohen Qualität der eingereichten Beiträge noch kein abschließendes Ergebnis präsentiert werden kann, zeigt die Schwierigkeit der Aufgabe. Es belegt zugleich die Ernsthaftigkeit, mit der die Bauherrschaft hier auf der Grundlage des Hochhausleitbilds einen neuen Typ eines auch öffentlich genutzten Hochhauses entwickelt.“

Das Ergebnis des Werkstattverfahrens soll die Grundlage für den neuen Bebauungsplan und die spätere Gestaltung des Hochhauses sein. In einer ersten Phase war das Standortpotenzial untersucht worden. Zwölf internationale Architekturbüros reichten danach erste Vorschläge ein. Fünf Entwürfe schafften es in die zweite Phase des Wettbewerbs. Dort verfeinerten die Architekten ihre Konzepte. Die wurden dann bei zwei Veranstaltungen den Berlinern vorgestellt, die ihre Ideen und Hinweise loswerden konnten.

Und das ist der Vorschlag der Architekten Müller Reimann.  | Foto: HB Reavis Germany
  • Und das ist der Vorschlag der Architekten Müller Reimann.
  • Foto: HB Reavis Germany
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Gelten soll für den Central Tower das Berliner Hochhausleitbild. Im Klartext heißt das, dass dort ein Nutzungsmix vorgesehen ist. Überschreiten Neubauten eine Höhe von 60 Metern, dürfen laut Leitbild nur noch maximal 70 Prozent der Nutzfläche des Gebäudes als Büro- oder Hotelfläche ausgewiesen werden. Mindestens 30 Prozent sollen als Wohnraum, für Kultur oder gemeinnützige Einrichtungen zur Verfügung stehen. Das sind in dem riesigen Turm rund 9000 Quadratmeter. Außerdem schreiben die Leitbildregeln vor, Erdgeschosse und Dachterrasse grundsätzlich für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Platz für Cafés oder Geschäfte anzubieten. „Die Jury hat zwei vielversprechende Entwürfe ausgewählt, die dazu geeignet sind, die im Hochhausleitbild gewünschte und festgelegte Nutzungsmischung zu verwirklichen", ist sich Ephraim Gothe (SPD) sicher. Mittes Stadtentwicklungsstadtrat hatte wiederholt betont, wie wichtig dem Bezirk das Hochhausleitbild ist. Im Januar hatte Gothe das Hochhausprojekt erstmals bei einem Pressegespräch vorgestellt und dabei auch kurz erläutert, warum auf dem Areal Büros und keine Wohnungen entstehen: wegen des Lärms der S-Bahntrasse. Auch sei die Nachfrage an Büroflächen in exklusiver Innenstadtlage nach wie vor groß.

Vorschau der Entwürfe. | Foto: HB Reavis/Christoph Eckelt
  • Vorschau der Entwürfe.
  • Foto: HB Reavis/Christoph Eckelt
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Laut Oliver Fuchs von Reavis Germany hat man mit Bezirk und Senat begonnen, „das bestehende Konzept zu überarbeiten, um es an moderne städtebauliche Anforderungen wie Mobilität, Nutzungsmischung und Nachhaltigkeit anzupassen". Mit „bestehendem Konzept“ meint Fuchs den veralteten Bebauungsplan für das Hotel von 2012, den Reavis zusammen mit dem Grundstück an der Ecke Alexanderstraße im September 2022 von den früheren Eigentümern erworben hatte.

Lobende Worte für die Juryentscheidung fand auch Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt: „Beiden Entwürfen gelingt es, dem Standort eine Adresse, ein Gesicht zu geben und sich gut in den städtebaulichen Kontext einzufügen.“ In Berlin ist die dänische Architektin Dorte Mandrup keine Unbekannte. Sie gewann im August 2020 den Wettbewerb für den Neubau des Exilmuseums am Anhalter Bahnhof. Ob ihr Büro auch den finalen Entwurf für den „Central Tower Berlin“ liefern wird, wird sich zeigen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 405× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.109× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 770× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.223× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.116× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.