Baustart am Bernhard-Lichtenberg-Haus
Katholisches Forum am Bebelplatz wird komplettiert

Grundsteinlegung für den Anbau auf dem Bebelplatz. Bis Mitte 2025 soll er fertig sein.  | Foto:  Erzbistum Berlin
  • Grundsteinlegung für den Anbau auf dem Bebelplatz. Bis Mitte 2025 soll er fertig sein.
  • Foto: Erzbistum Berlin
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Ein Jahr nach der Baugenehmigung kam für den Anbau am katholischen Bernhard-Lichtenberg-Haus jetzt der Grundstein in den Boden. Das Haus am Bebelplatz wird bis Mitte 2025 saniert und erweitert.

Der alte Anbau aus den 1970er-Jahren ist abgerissen. Jetzt gehen mit der offiziellen Grundsteinlegung die Sanierung und der Neubau am Bernhard-Lichtenberg-Haus los. Entworfen nach den Plänen des Schweizer Architekten Max Dudler will der Neubau ein „einladendes und gastfreundliches Haus“ sein. Ein Ort der Ruhe, „jenseits der Menschenströme, der zum Austausch und Verweilen einlädt, ein neues Forum im Gewebe der Stadt“, wie Dudler es formuliert.

Ins Erdgeschoss des neuen Bernhard-Lichtenberg-Hauses ziehen ein öffentliches Café, ein Schau- und Hörraum ein. Im ersten Stock ist ein großer Vortragssaal geplant, eine Etage höher Probenräume und Seminarräume für die Kirchenmusiker der benachbarten Sankt Hedwigs-Kathedrale, die mit zum künftigen Katholischen Forum am Bebelplatz gehört. In den oberen, privaten Etagen sind Dienstwohnungen für den Berliner Erzbischof und den Dompropst des Metropolitankapitels vorgesehen, ebenso wie Wohnungen für eine kleine Ordensgemeinschaft, den Hausmeister und für Gäste. Die Büros kommen mehrheitlich im sanierten Altbau unter.

Der Eingangsbereich von der Französischen Straße aus schafft Platz für Veranstaltungen und eine Buchhandlung. Geplant ist außerdem ein inklusives Café zum Bebelplatz hin. „Hier sind Besucher willkommen“, so Erzbischof Heiner Koch. „Innen wird ein Café auf Gäste warten, die in der warmen Jahreszeit auch auf dem Hof Platz nehmen können. Räume sollen entstehen, in denen sich Besucher frei bewegen können.“ Außen bekommt der Neubau eine Natursteinfassade und rückt vom Altbau leicht ab. An der Nordfassade nimmt eine Kolonnade den Besucher vom Bebelplatz auf und leitet ihn zum Forum und zum Café. Ein zurückgezogener Platz dient als Außenraum für das Café.

Die Gebäudetechnik wird komplett im Keller des Neubaus untergebracht und dient auch der Versorgung der Kathedrale. Das Dach wird grün, für Photovoltaik reicht der Platz aber nicht aus. Das Dach des Altbaus wiederum kann so eine Anlage nicht tragen. Das neue Haus ist komplett barrierefrei, im Hof zwischen der Kathedrale und dem Bernhard-Lichtenberg-Haus entstehen behindertengerechte Parkplätze.

Die Kathedrale soll Ende 2024 wiedereröffnen, das Bernhard-Lichtenberg-Haus Mitte 2025. Die Baukosten für den Alt- und Neubau liegen aktuell bei 60 Millionen Euro.

Das Architekturbüro von Max Dudler hatte wie berichtet bereits 2013 den Zuschlag beim europaweiten Ideenwettbewerb bekommen. Dudler hat in Berlin unter anderem auch das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum und den Neubau für die Humboldt-Universität realisiert. Das Bernhard-Lichtenberg-Haus im Schatten der St. Hedwigs-Kathedrale auf dem Bebelplatz war bis Ende 2019 das Pfarrhaus von St. Hedwig und der Wohnsitz der Berliner Bischöfe. Eigentlich sind es zwei Gebäude: der denkmalgeschützte neoklassizistische Altbau von 1914, der im Inneren behutsam saniert wird, und der inzwischen abgerissene Anbau aus den 1970er-Jahren.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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