Marode Plansche an der Weydemeyerstraße wird zum Wasserspielplatz umgebaut

Anwohner Sven Roßbach ist erst vor kurzem in die Weydemeyerstaße gezogen und freut sich für seine Tochter Sophie auf den neue Wasserspielplatz. Grünflächenamtschef Harald Büttner und seine Planerin Sabine Fieblinger zeigen, wie alles werden soll. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Die Planschesaison läuft seit Anfang Juni im Bezirk, doch das komplett marode Areal der ehemaligen Plansche an der Weydemeyerstraße nördlich vom Strausberger Platz ist seit vier Jahren eingezäunt. Nach Neuplanungen sollen jetzt die Bagger kommen. Auf der grünen Fläche zwischen den Plattenbauten entsteht ein moderner Wasserspielplatz mit schickem Park.

Manchmal ist es am Ende ein Glück, wenn der erste Versuch scheitert. Beim Projekt Weydemeyerplansche scheint das so zu sein. Das Bezirksamt hatte die in den 1960-Jahren gebaute Anlage Anfang 2013 gesperrt. Die Platten waren marode und unterspült, alles total kaputt. 2014 wurden den Anwohnern Pläne präsentiert, wie das DDR-Becken zu einem modernen Wasserspielplatz umgebaut wird. Bunte Bilder mit glücklichen Kindern unter funkelnden Metallduschen wurden gezeigt; ein Teil des Planscheareals sollte Liegeweise werden. Doch dann verschwand der Entwurf des beauftragten Landschaftsplaners Wolf Ahner in der Schublade. „Wir hatten schlicht das Geld nicht“, sagt Harald Büttner, Chef des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA).

Doch jetzt ist Geld da. Weil die Plansche Teil des Fördergebietes „Karl-Marx-Allee II. Bauabschnitt“ ist, wird die gesamte Anlage mit Geldern aus dem Städtebaulichen Denkmalschutz komplett neu gebaut. Und der Bezirk kann diesmal nicht nicht nur wie in den bisherigen Plänen das eigentliche Planscheareal neu gestalten, sondern auch die gesamten Parkflächen rundherum, von der Kita bis zur Bezirksgrenze zu Friedrichshain. Bisher waren die Grünflächen drumherum – mehr als doppelt so groß wie die eigentliche Plansche – nicht mit drin im Budget. Mehrere Kletterkombinationen, Spielgeräte, Schachtische, Sitzecken und ein Spielfeld kommen jetzt auf die Grünflächen, die eingezäunt seit Jahren vor sich hinwuchern.

Architekt Ahner musste den Wasserspielplatz umplanen. Die Denkmalschützer wollten, dass der neue Wasserspielplatz die Nierenform der DDR-Plansche aufnimmt und auch die Pflasterung „in Format und Farbgebung dem Plattenverlegeplan von 1969 einhält“, so Büttner. Der Weg und die Pflasterungen um die frühere Planschefläche bekommen die „69-er Betonplatte, wie vor dem Rathaus Mitte auch“, erklärt Büttner. Die Steine werden so verlegt wie vor knapp 50 Jahren. Auch die Stadtmöbel wie Bänke und Mülleimer sollen sich weitestgehend an die DDR-Form halten und einheitlich aussehen. Statt des einstigen runden DDR-Betonmülleimers soll ein grauer Metalleimer aufgestellt werden, der dem DDR-Kieselsteinmodell ähnelt. Die originalen DDR-Bänke werden soweit wie möglich aufgearbeitet. Die Wasserspielfläche selbst entsteht auf einem Teilbereich des einstigen Beckens, der Rest wird Liegewiese. Per Knopfdruck und Intervallschaltung sollen analog dem Wasserspielplatz am Nordbahnhof die Wasserpumpen, Wassersäulen, Duschen, Sprühsäulen und anderer Spritzkonstruktionen an heißen Tagen von 10 bis 18 Uhr aktiviert sein.

Derzeit werden die eingegangenen Angebote ausgewertet. Ende Juli soll der Neubau an eine Landschaftsbaufirma vergeben werden. Geplant ist, dass ab August Bagger die marode Plansche abreißen. Der Bezirk plant die feierliche Eröffnung des neuen Wasserspielplatzes am 15. Mai 2018. Die Kosten konnte Harald Büttner nicht benennen, weil die Vergaben noch nicht abgeschlossen sind. Es ist aber davon auszugehen, dass das neue Wasservergnügen mit Spiel- und Erholungspark an der Weydemeyerstraße mindestens doppelt so teuer wie der 2014 kalkulierte Umbau: Damals waren 750 000 Euro eingeplant. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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