Millionen für marode Schulen: Senat veröffentlicht detaillierten Neubau- und Sanierungsfahrplan
Nach jahrzehntelangem Sanierungsstau pumpt der Senat in den kommenden zehn Jahren Milliarden Euro in Sanierung und Neubau von Berlins Schulen. In einem detaillierten Bericht zur Berliner Schulbauoffensive (BSO) wird erstmalig exakt aufgelistet, was in jeder Schule gemacht wird.
Sie war einst der Stolz der Westberliner und wurde zur Eröffnung 1955 als „Berlins modernste Schule“ gefeiert: die Ernst-Reuter-Schule, benannt nach dem 1953 verstorbenen Regierenden Oberbürgermeister im Nachkriegsberlin. Heute ist der riesige Komplex mit 1000 Schülern Brennpunktschule und wird in dem Senatsdossier als „Großschadensfall“ geführt. Die geplante Sanierung der Gebäude inklusive Abriss und Neubauten zwischen Stralsunder Straße und Bernauer Straße kostet 25 Millionen Euro. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft wird von 2020 bis 2023 im Auftrag des Landes das Großprojekt wuppen. Die einst renommierte Reuter-Schule gehört zu den größten Sanierungsprojekten Berlins.
Der Senatsplan informiert detailliert über 750 Gebäude in der Stadt und zeigt exakt, was, wo und wann in den Schulen und Sportanlagen gemacht wird: vom WC-Einbau über Fenster bis zur Dachsanierung. Der Gesamtsanierungsbedarf für den Bezirk Mitte wird in dem BSO-Dokument mit 310 Millionen Euro für alle 52 Schulen angegeben. Der Bezirk selbst hat 2018 für Schulbau und -sanierung 25 Millionen Euro zur Verfügung.
Im Rahmen der Schulbauoffensive übernimmt das Land folgende Neubauten und Ersatzneubauten: Neubau einer Grundschule an der Adalbertstraße 53 (30 Millionen Euro), Neubau Grundschule an der Chausseestraße 82 (19 Millionen Euro), Neubau Grundschule an der Reinickendorfer Straße 60/61 (30 Millionen Euro), Neubau von Integrierten Sekundarschulen an der Pankstraße 70 und Sellerstraße 27-30 für jeweils 50 Millionen Euro. Modulare Erweiterungsbauten (MEB) für die Gustav-Falke-Grundschule an der Strelitzer Straße und die Möwensee-Grundschule an der Afrikanischen Straße (insgesamt zehn Millionen Euro) werden ebenfalls vom Senat bezahlt.
Die Datenblätter mit allen exakten Angaben kann man auf der Seite http://asurl.de/13tw herunterladen. Der Bericht zum "Maßnahmen- und Finanzcontrolling" wird halbjährlich aktualisiert.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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