Pillen und Prothesen
Neue Bundeswehrapotheke entsteht an der Scharnhorststraße
Bis Ende 2024 entsteht auf dem Gelände des Bundeswehrkrankenhauses an der Scharnhorststraße eine neue Krankenhausapotheke mit Zentrallager und Herstellungslaboren.
Sechs Meter hoch sind die Räume, in denen zukünftig die Apotheker der Bundeswehr Pillen, Salben, Verbandsmaterialien, medizinische Produkte und alles, was ein Krankenhaus so braucht, in riesigen Regalreihen lagern. Die neue Krankenhausapotheke der Bundeswehr wird nicht nur das Militärkrankenhaus in Mitte versorgen, sondern auch überregionale Bundeswehrliegenschaften.
Am 16. Juni haben Bauleute, Architekten und Behörden Richtfest für die Apotheke gefeiert, die bis Ende 2024 dort entsteht. Mit ihrem Zentrallager ist sie aber nicht nur Ausgabestelle für Medikamente, sondern auch Produktionsstätte. In hochmodernen Reinraumlaboren können Apotheker selbst Medikamente zusammenrühren und umfangreiche Prüfungen vornehmen. Dutzende Experten produzieren dort auch medizinische Produkte wie zum Beispiel Zahnprothesen. So können die Soldaten auch im Kriegsfall versorgt werden.
Das neue Gebäude wird an das vorhandene unterirdische Versorgungstunnelsystem des Bundeswehrkrankenhauses angeschlossen. Das Krankenhaus neben dem BND-Gelände ist auch für jeden zivilen Patienten offen und wird von Rettungsfahrzeugen angefahren. Siemtje Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium, betonte beim Richtfest die Bedeutung des Bundeswehrkrankenhauses für die Gesundheitsversorgung Berlins. Die Apotheke mit Medikamentenproduktion wird im Auftrag der Bundeswehr vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) errichtet.
Die Arbeiten für das Gebäude haben im November 2021 begonnen. Ende 2024 sollen die Apotheker und Laboranten in das Haus einziehen. Der Bau der Bundeswehrapotheke kostet 23 Millionen Euro. Die Pläne stammen vom Lübecker Büro ppp architekten + stadtplaner.
Das Bundeswehrkrankenhaus an der ehemaligen Grenze zu Wedding ist eines von fünf Bundeswehrkrankenhäusern und das größte im nordostdeutschen Raum. In der Klinik werden neben Soldaten auch Zivilisten und die Mitglieder der Bundesregierung und des Bundestages behandelt. Jährlich werden rund 10 000 Patienten stationär und mehr als 100 000 ambulant versorgt.
Zu DDR-Zeiten war dort das Volkspolizei-Krankenhaus. Weil es direkt an der Grenze lag, wurden im Polizeikrankenhaus auch Mauerflüchtlinge behandelt, die von Grenzern niedergeschossen wurden. Einige verletzte Flüchtlinge starben auch dort.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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