Pläne für Plattenbauruine: Abriss oder Anbau: Bezirk aktiviert Schulstandort in der Adalbertstraße

Das Schulamt möchte die marode Schule an der Adalbertstraße sanieren und durch Anbautendie Kapazität verdoppeln oder einen kompletten Neubau errichten. | Foto: Dirk Jericho
4Bilder
  • Das Schulamt möchte die marode Schule an der Adalbertstraße sanieren und durch Anbautendie Kapazität verdoppeln oder einen kompletten Neubau errichten.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Das Bezirksamt will die seit mehr als zehn Jahren leerstehende Plattenbauschule an der Adalbertstraße 53 zur Grundschule machen. Derzeit wird geprüft, ob der marode Plattenbau abgerissen und einem Neubau weichen oder saniert und erweitert werden soll.

Immer mehr neue Häuser, immer mehr Wohnungen, immer mehr Kinder: Wegen steigender Einwohnerzahlen reichen die Schulplätze überall nicht aus. Mit mobilen Ergänzungsbauten versucht das Schulamt, den Bedarf zu decken, aber auch die Aktivierung ehemaliger Schulen, die einst wegen Kindermangel geschlossen wurden, ist Teil der Raumoffensive. Nach jahrelangen Diskussionen um die Zukunft des Plattenbaus an der Adalbertstraße – das Gebäude sollte auch als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, der Bezirk wollte aber keinen langfristigen Nutzungsvertrag abschließen – hat das Bezirksamt jetzt beschlossen, dort eine vierzügige Grundschule und eine neue Doppelsporthalle zu errichten. Der Standort wird dringend benötigt, weil die in der Grundschulplanungsregion Heinrich-Heine-Viertel vorhandene City-Grundschule an der Sebastianstraße 57 schon jetzt überbelegt ist. Sie kann maximal 375 Kinder aufnehmen; nach den Prognosen werden in dem Gebiet aber bereits zum Schuljahr 2020/21 exakt 548 Schulplätze benötigt (zum Schuljahr 2028/29 755 Plätze).

Wie Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) sagt, soll jetzt geklärt werden, ob ein kompletter Abriss der Plattenbauschule und ein Schulneubau günstiger sind als die bisher geplante Sanierung der früheren 13. Polytechnischen Oberschule (POS), wie sie zu DDR-Zeiten hieß. Das Bezirksamt hatte bisher die Planungsvariante mit Anbauten an das Bestandsgebäude favorisiert, um die Kapazität zu verdoppeln.

Fest steht, dass die stark sanierungsbedürftige alte DDR-Wellblech-Turnhalle wegkommt. Die „Tonne“ mit dem halbrunden Dach wird abgerissen und an gleicher Stelle eine Doppelsporthalle mit einer Größe von zwei mal 27 mal 45 Metern gebaut.

Für das Gesamtprojekt schätzt der Bezirk die Kosten auf 30 Millionen Euro. Einen konkreten Baubeginn kann Spallek nicht nennen, da die „Finanzierung noch nicht gesichert ist“. Unklar sei auch, ob der Senat „seine Zusage einlöst, Schulneubauten ab einen Volumen über zehn Millionen Euro umzusetzen“, so Spallek. Der Bezirk hofft, dass die Schule schneller fertig wird, wenn die Senatsverwaltung Bauherr ist.

Bei den Plänen zur Aktivierung der Plattenbauschule an der Adalbertstraße hatte es im vergangenen Jahr massive Proteste des benachbarten Tennisclubs Mitte Albert Gutzmann (TCM) gegeben. Im Rahmen des sogenannten Melchiorblock-Konzeptes gab es Überlegungen, für eine Durchwegung zwischen Köpenicker Straße und Melchiorstraße die Tennishalle vom TCM abzureißen. Die damalige Schul- und Sportstadträtin Sabine Smentek (SPD) hatte dem Tennisverein angeboten, die neue Schulsporthalle mitzunutzen. Der Tennisclub sollte auch drei Spielfelder auf dem Dach der neuen Sporthalle bekommen, weil die bisherigen Tennisplätze als Schulhoffläche benötigt werden. Wie es scheint, sind diese Pläne ersteinmal vom Tisch. „Die Tennishalle bleibt bis auf weiteres stehen, mindestens für die Dauer des gültigen Nutzungsvertrages“, so Sportstadtrat Carsten Spallek. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 311× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 618× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 599× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.007× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.