Plattenbau an der Wilhelmstraße weicht Wohnpalast für Betuchte

Ende 2018 soll das Wohnhaus nach Plänen der Architekten Patzschke und Schwebel fertig sein. | Foto: Wilhelmstraße 56-59 Immobilienentwicklungs GmbH
  • Ende 2018 soll das Wohnhaus nach Plänen der Architekten Patzschke und Schwebel fertig sein.
  • Foto: Wilhelmstraße 56-59 Immobilienentwicklungs GmbH
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Nach jahrelangem Streit um den DDR-Plattenbau in der Wilhelmstraße 56-59 wird das nach der Wende fertiggestellte Gebäude im April abgerissen. An seiner Stelle entsteht bis 2018 ein Wohnpalast für Superreiche.

Wenn man Zsolt Farkas fragt, ob er das Haus in der Wilhelmstraße, das ab Juli zwischen Behrenstraße und Französischer Straße gebaut wird, als Luxusquartier bezeichnen würde, winkt er ab. „Wir haben dafür keinen Begriff, intern nennen wir das High-End-Wohnen“, sagt der Projektentwickler von der Mundial AG, die den Palast im Art déco Stil für eine österreichische Eigentümerfamilie errichtet. Die Investoren, die inkognito bleiben wollen, haben den Plattenbau mit 98 Wohnungen 2014 vom Vorbesitzer gekauft. Neun Millionen Euro sind insgesamt an die 36 Altmieter geflossen, damit diese ausziehen. Die Abfindungen lohnen sich, denn die Wohnungen im Neubau direkt am Brandenburger Tor werden mit die teuersten Berlins sein. Preise nennt Zsolt Farkas nicht; es gibt auch keine Kaufpreislisten. Für die Käufer der möblierten Appartements und Townhouses wird jede Einheit speziell geplant. Das kleinste 40-Quadratmeter-Appartement kostet 499 000 Euro – das ist die einzige Zahl, die von der Mundial AG genannt wird.

Sicherheit ist wichtig

Wie Farkas sagt, sind bereits die Hälfte aller Wohnungen reserviert. Käufer sind Topmanager, Geschäftsleute oder Diplomaten. Im Erdgeschoss des Hauses wird es fünf Geschäfte geben. „Keine Restaurants, wegen der Geruchsbelästigung“, sagt Farkas. Im ersten bis vierten Obergeschoss werden insgesamt 147 Appartements eingerichtet. Darüber beginnt der Luxusbereich mit einer Ausstattung, „die man sich nicht vorstellen kann“, so Farkas. Die Wohnungen – im Staffelgeschoss auf zwei Ebenen und mit Terrassen – werden alles haben, was heute möglich ist. Die Townhouses mit Westblick sind mindestens 300 Quadratmeter groß und kosten bis zu sieben Millionen Euro.

Sicherheit hat oberste Priorität in dem Haus. Die Bewohner selbst kommen mit ihren Chipcards nur in ihre eigenen Wohnbereiche. In der Tiefgarage bewacht ein Garagenmeister die Karossen. Die Firma RAS von Raffaele Sorrentino – langjähriger Chef-Concierge im Hotel Adlon – übernimmt den Wach- und Conciergedienst. 24 Stunden lang sind Pagen und Securityleute im Gebäude.

Der Neubau kostet insgesamt 100 Millionen Euro. Die alten Plattenbauwohnungen sind bereits komplett entkernt. Der letzte Mieter hat das Gebäude am 10. Januar verlassen. Im April kommen die Abrissbagger, um die DDR-Platte zu demontieren. Im dritten Quartal können die neuen Bewohner einziehen. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 452× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 567× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 300× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 428× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.