Regierender Bürgermeister möchte wieder BER-Aufsichtsratschef werden
Eigentlich sollte der Aufsichtsrat in der vergangenen Woche neu gewählt werden, doch nun ist die Wahl in den Dezember verschoben. Schon seit dem Rücktritt von Brandenburgs ehemaligem Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, der auch den Vorsitz des BER-Aufsichtsrats verlassen hatte, ist Wowereit wieder kommissarisch im Amt. Nun will er nach Angaben des Magazins Spiegel wieder für den Chefposten kandidieren.
Doch es gibt kritische Stimmen: So hält es Klaus Lederer, Vorsitzender des Berliner Landesverbandes der Linken, für bedenklich, Wowereit nach einer so schlechten Bilanz wieder ans Werk zu lassen. Der Bund der Steuerzahler hatte dem BER erst kürzlich bescheinigt, teurer zu werden als vorgesehen. Statt der derzeit eingeplanten 4,3 Milliarden Euro wird der Großstadtflughafen demnach voraussichtlich über fünf Milliarden kosten. Der Verein nennt den BER in seinem neuen Schwarzbuch als Beispiel für eine besonders große öffentliche Verschwendung. Wowereit spricht ständig davon, dass der BER wirtschaftlich betrieben werden muss, aber davon sind wir weit entfernt, sagt Lederer. Zudem würde er die Interessen der Bürger, die in den Einflugschneisen wohnen, nicht ernst nehmen. Das ist keine Spaßveranstaltung. Wir brauchen endlich eine richtige Kontrolle, so Lederer. Seiner Meinung nach müsste ein Aufsichtsratschef ein qualifiziertes Beraterteam haben, da Politiker nicht ausschließlich für den Aufsichtsrat arbeiten.
Verschoben ist die Wahl, da noch nicht feststeht, wer zukünftig das Bundesverkehrsministerium leitet. Kommt die SPD hier zum Zuge, hätte Wowereit gute Chancen, wieder Aufsichtsratschef zu werden. Bei der Wahl des Aufsichtsrats stimmen die Gesellschafter des BER, die Länder Berlin, Brandenburg und der Bund ab.
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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