Schickes Schicklerhaus
René Benko baut historisches Bürogebäude um

Leuchtende Dachterrassen auf dem Schicklerhaus. | Foto: SIGNA
4Bilder
  • Leuchtende Dachterrassen auf dem Schicklerhaus.
  • Foto: SIGNA
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Der österreichische Immobilienmogul und Karstadt-Besitzer René Benko hat mit dem Umbau des Schicklerhauses im Klosterviertel begonnen.

Der Bürokomplex aus der Kaiserzeit wird bis Ende 2022 saniert und umgebaut. Ab dem vierten Geschoss kommt alles samt Eckturm runter und dafür drei gläserne Geschosse rauf. Der historische Bau bekommt sozusagen die Krone auf, heißt es auf der Website vom „Beam“. So wird das moderne Bürohaus von Benkos Immobilien-Firma SIGNA jetzt vermarktet. "Beam" heißt Strahl und soll für Strahlkraft und hippe Power stehen. Der Begriff Schicklerhaus war den Investoren zu piefig. „Wir wollten was Frisches für Mitte“, sagt SIGNA-Sprecher Sebastian Schmidt. Den Namen Schicklerhaus hatte der Büroklotz von 1910 ohnehin erst nach der Wende zur besseren Vermarktung bekommen. Er bezieht sich auf die Schicklerstraße daneben und hat nichts mit den Gebrüdern Schickler der ersten Berliner Privatbank zu tun.

Die gläserne Aufstockung auf die Natursteinfassaden soll „den Kontrast alt-neu nach außen lesbar machen“, sagt Sandro Broel-Plater von Pott Architects. Insgesamt entstehen durch Ausbau und Aufstockung 23.000 Quadratmeter Mietfläche. Ob hier ein großer Ankermieter oder mehrere Firmen einziehen, ist noch unklar. Die Vermarktung fürs „Beam“ habe gerade erst begonnen, so Sebastian Schmidt. Im Erdgeschoss soll es Räume für Co-Working, Restaurants und Geschäfte geben. Die Fassade wird geöffnet und großflächig verglast.

Das bisherige Schicklerhaus an der Stralauer Straße/Ecke Littenstraße hat eine bewegte Geschichte. Auch vor über 100 Jahren waren unten Läden und darüber Büros von Firmen oder Parteien. Von 1930 bis 1933 nutzte die Marxistische Arbeiterschule (MASCH) einige Räumlichkeiten. Nobelpreisträger Albert Einstein hielt hier populärwissenschaftliche Vorträge. Zu DDR-Zeiten erinnerte eine Gedenktafel daran, dass in dem Haus der Sozialist Karl Liebknecht beim Gründungskongress der Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) 1918 zu den Delegierten sprach. Die Tafel ist verschwunden. Zu Ost-Zeiten hatten die Außenhandelsbetriebe Fruchtimpex, Germed, die Deutsche Export- und Importgesellschaft Feinmechanik-Optik sowie Limex ihren Sitz. Nach Sanierung und Umbau Ende der 90er-Jahre residierte im Schicklerhaus bis 2005 die Konzernleitung der Deutschen Bahn. Im Laufe der Zeit nutzen etliche weitere Firmen wie eine Tochter der Daimler AG die Büroategen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 32× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 729× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 32× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.