Luxuswohnen am Alex
Richtfest für Wohnhochhaus „Grandaire“
Gemeinsam mit Senatsbaudirektorin Regula Lüscher haben die Investoren Richtfest für „das erste neue Wohnhochhaus am Berliner Alexanderplatz seit mehr als 30 Jahren“ gefeiert, wie es in den PR-Unterlagen überall heißt.
Die letzten Wohnhochhäuser vor der Wende waren wohl die 18-Geschosser an der Jannowitzbrücke, auf die sich die Aussage bezieht. Doch der 65 Meter hohe Neubau, der direkt an der Voltairestraße an das Alexa-Einkaufszentrum angrenzt, hat mit dem DDR-Plattenbau WHH GT 18 nicht viel gemein.
In der „Tradition der Chicagoer Schule des späten 19. Jahrhunderts“ erhebt sich das Gebäudeensemble mit heller Natursteinfassade über der Stadt. Alle Wohnungen haben raumhohe Panoramafenster, so dass die City den Bewohnern zu Füßen liegt. Diese Luxuswohnungen haben ihren Preis. Die 164 Eigentumswohnungen im 65 Meter hohen Wohnturm sind zwischen 54 und 280 Quadratmeter groß. Für eine 54 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Wohnung in der 13. Etage muss man zum Beispiel schon knapp eine halbe Million Euro hinblättern (zirka 8500 Euro pro Quadratmeter). Im zwölfgeschossigen Gebäudeteil sind 105 Mietwohnungen mit bis zu vier Zimmern untergebracht. Zu den Mietpreisen wollten die Investoren nichts sagen. Die Vermietung startet erst nach den Sommerferien. Von den Eigentumswohnungen sind schon 70 Prozent verkauft. Der Name Grandaire ist ein Kunstwort und bezieht sich auf die Lage an der Voltairestraße zwischen Alexanderstraße und Dircksenstraße.
Die Bewohner können auf dem Dach des L-förmigen Zwölfgeschossers auf der riesigen Dachterrasse in 40 Metern Höhe brutzeln und Cocktails schlürfen. Die PR-Strategen nennen die Gemeinschaftsfläche „Dachgarten mit Kitchen-Lounge und beeindruckendem Panoramablick über das Zentrum“. Im Eingangsbereich gibt es eine zweigeschossige Lobby mit Concierge und Gästelounge. In dem Gebäude gibt es einen privaten Fitnessbereich und sogenannte Bike-Lofts auf den Wohnetagen mit einem separaten Aufzug. In der zweigeschossigen Tiefgarage stehen 149 Stellplätze zur Verfügung. Im Erdgeschoss des Ensembles wird es auf rund 950 Quadratmetern Fläche für acht Geschäfte und Restaurants (zwischen 50 und 235 Quadratmetern) geben.
Baubeginn für „Grandaire“ war Ende 2016, die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2020 geplant. Bauherren sind die Reggeborgh Vastgoed B.V. und die Bouwinvest REIM B.V. Die Bauausführung übernimmt die Kondor Wessels Wohnen Berlin GmbH. Die Pläne stammen aus der Feder des Hamburger Büros Giorgio Gullotta Architekten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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